Der Regierungsrat und die Leitung der Spitäler Schaffhausen haben neue Eckdaten zur Strategie bis 2028 präsentiert. «Wir wollen gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern weiterhin die erste Anlaufstelle in Gesundheitsfragen für die Bevölkerung des Kantons Schaffhausen und der umliegenden Region sein», erklärte Spitalratspräsident Raymond Cron dabei.
Eckpunkte bilden – neben der akuten Gesundheits- und Notfallversorgung – die Schwerpunkte Alter und Bewegungsapparat sowie ein Ausbau der ambulanten Versorgung.
Ein Hauptthema der Darlegungen waren die baulichen Massnahmen. Wie bekannt, steht auch die Schaffhauser Kantonsspital-Gruppe vor einer Gesamterneuerung. Im Februar musste das Projekt allerdings
deutlich redimensioniert werden, um nicht aus dem Kostenrahmen von 240 Millionen Franken zu fallen.
Die geplante Erneuerung der Spitäler Schaffhausen besteht aus einem Spital-Neubau, einem Parkhaus mit Energiezentrale, einer Sanierung des Altbaus sowie Rückbau- und Umgebungsarbeiten. Für den Neubau und das Parkhaus liegen nun die Bauprojekte vor. «Wir fangen erst an zu bauen, wenn die Finanzierung der gesamten baulichen Erneuerung gesichert ist», sagte Spitalratspräsident Raymond Cron.
Nun liegt denn auch ein Finanzierungsvorschlag vor: Insgesamt belaufen sich die Anlagekosten auf rund 330 Millionen Franken; dies ohne Neuerungen bei Akutpsychiatrie und Rettungsdienst, die ebenfalls nötig werden.
Die Zahl liegt also deutlich über den bislang vermeldeten 240 Millionen; dieser Wert enthielt aber nur die eigentlichen Baukosten. Der Neubau und das Parkhaus mit Energiezentrale liegen nach wie vor im Rahmen dieser Vorgaben, so die Mitteilung des Regierungsrates. Die Differenz zwischen den bisher kommunizierten Kosten und den Anlagekosten ergebe sich aus…
- der Bauteuerung,
- der vollständigen Integration von Medizintechnik und Ausstattung,
- den Mehrkosten für den Umbau des Altbaus,
- einer Erhöhung von Reserven für die phasengerechte Kostengenauigkeit sowie
- Bauherrenkosten.
Unterm Strich bleibt eine Finanzierungslücke von rund 230 Millionen Franken. Diese soll überbrückt werden mit…
- einer Einlage des Kantons in die Eigenkapitalreserven der Spitäler Schaffhausen von 70 Millionen Franken;
- einem Darlehen des Kantons von maximal 60 Millionen Franken;
- einem syndizierten Bankkredit von 100 Millionen Franken.
Aus eigenen Mitteln können die Spitäler Schaffhausen 208 Millionen Franken in das Erneuerungsprojekt investieren. «Die Projekte sind stabil und sorgfältig kalkuliert. Der Spitalrat übernimmt die Verantwortung für die Einhaltung der Kosten», sagt Spitalratspräsident Cron.
Zentralisierung der Psychiatrie
Das ebenfalls zu den Spitäler Schaffhausen gehörende Psychiatriezentrum Breitenau muss ebenfalls saniert werden. Nach der Ein-Standort-Strategie wird deshalb die stationäre Akutpsychiatrie in ein neues Gebäude auf dem Spitalcampus realisiert wird – nämlich dort, wo heute der Rettungsdienst und die Medizinische Trainingstherapie (MTT) sind.
Nächstes Jahr werden die Ausschreibung und der Gesamtleistungswettbewerb für den mehrgeschossigen Holzbau durchgeführt. Er soll Platz für drei flexible Stationen mit total 66 Betten sowie Querschnitträume für Therapien und Bürolandschaften bieten. Die Kostenschätzung für das Projekt belief sich zuletzt auf 35 Millionen Franken. Das neue Gebäude soll Ende 2027 bereit sein.
Der Rettungsdienst wird an einen neuen Standort verlegt. Die MTT soll auf dem Campus der Spitäler Schaffhausen bleiben und zieht nach dessen Sanierung in den Altbau.