Die UPD kommen nicht aus den roten Zahlen

Defizitäre Behandlungen, veraltete Infrastruktur, unterfinanzierte Angebote. Die Universitären Psychiatrischen Dienste (UPD) in Bern stehen vor grossen Herausforderungen.

, 5. Mai 2023 um 12:50
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Die Infrastruktur der UPD, in Bern besser bekannt als Waldau, bedarf einer Erneuerung. | cch
Wie schon im Vorjahr schreiben die Universitären Psychiatrischen Dienste (UPD) auch im 2022 einen Verlust. Statt 3,9 sind es diesmal 2,4 Millionen Franken. Im Jahr zuvor, 2020, betrug das Minus «bloss» 308'000 Franken.
In diesem Stil dürfte es weitergehen. Dominique Schmid, der interimistische Geschäftsleitungsvorsitzende, schreibt im Jahresbericht, dass ein «tragfähiges Finanzierungskonzept gefordert» sei.

Die UPD braucht dringend Geld

Viele der Angebote seien defizitär und die UPD könne weitere Investitionen nicht mehr aus eigenen Mitteln refinanzieren. «Die UPD benötigt dringend weitere Finanzierungen beispielsweise für die stark defizitären Behandlungen in Akutsituationen, dem Notfallbetrieb», schreibt Schmid im Vorwort.
Mit den derzeitigen Tarifen könne die UPD nicht kostendeckend arbeiten, zahlreiche zentrale Versorgungsangebote seien unterfinanziert, die Refinanzierung sei so nicht möglich, und die UPD schreibe Verluste trotz veralteter Infrastruktur mit reduziertem Abschreibungsaufwand. Die veraltete Infrastruktur bedürfe dringend einer Erneuerung
Kennzahlen im Vergleich
2022
2021
plus/minus
Fälle ambulant
62’428
51’802
20,5 %
Fälle stationär
722
656
10,1 %
Betriebsertrag
174,1 Mio. Fr.
160,2 Mio. Fr.
8,6 %
Verlust
-2,4 Mio. Fr.
- 3,6 Mio. Fr.

Ebitdar-Marge
2,2 %
2,5 %

Vollzeitstellen
1215
1117
8,7 %
So seien mit dem Kanton Bern weitere Finanzierungsmassnahmen besprochen worden, so Dominique Schmid weiter. Das Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion des Kantons Bern (GSI) unterstütze die UPD bei der Finanzierung von ausgewählten Projekten zur stationären und vor allem zur ambulanten Versorgung von Kindern und Jugendlichen sowie alten Menschen.
Um die Versorgung sicherzustellen, sind zusätzliche Initiativen notwendig. Wie hier berichtet, haben deshalb die Verwaltungsräte des Psychiatriezentrum Münsingen und der UPD Anfang 2023 eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet, um einen Zusammenschluss beider Institutionen zu prüfen.
Wie die UPD weiter mitteilen, haben sie die Tarife gekündigt, um so neue und kostendeckende Tarife zu verhandeln.

  • Der Geschäftsbericht 2022
  • UPD Bern
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