Helsana-Arzneimittelreport: Das sind die 15 teuersten Medikamente

Immunsuppressiva stehen an der Spitze der neuen Rangliste. Das Medikament Remicade kostet fast 20'000 Franken pro Patient.

, 21. November 2017 um 13:18
image
  • medikamente
  • pharma
  • helsana
  • versicherer
Zum vierten Mal seit 2014 legt der Krankenversicherer Helsana seinen Arzneimittelreport vor. Er analysiert Kosten und Nutzen der Schweizer Medikamentenversorgung anhand anonymisierter Daten von rund 1,9 Millionen Helsana-Versicherten. 
2016 sind die Ausgaben für Arzneimittel im Vergleich zum Vorjahr um 6 Prozent auf über 7 Milliarden Franken gestiegen, was etwa einem Viertel der Grundversicherungskosten entspricht.  Gegenüber dem Jahr 2013 beträgt das Wachstum knapp 16 Prozent. 
Nicht nur die Anzahl Personen mit Medikamentenbezügen nahm seit 2013 stetig zu, auch die Medikamentenbezüge pro Patient und die Kosten pro Patient.  

Immunsuppressiva an der Spitze

Betrachtet man die Medikamente getrennt nach therapeutischen Gruppen, waren die Immunsuppressiva mit Kosten von 865 Millionen Franken die Spitzenreiter, gefolgt von Krebsmedikamenten und Antiviralia. Zusammen sind sie für mehr als ein Viertel der Medikamentenkosten verantwortlich.  
Antiviralia verzeichneten im Vergleich zum Vorjahr den grössten Rückgang, Krebsmedikamente und Immunsuppressiva hingegen einen deutlichen Anstieg. Das stärkste Wachstums seit 2013 zeigten die Mittel zur Hemmung der Blutgerinnung, deren Kosten um 45 Prozent stiegen. 

Rangliste der Medikamente mit den höchsten Kosten 2016 


  1. Remicade (Immunsuppresiva): 127,4 Mio. Fr. | 6'547 Personen
  2. Humira (Immunsuppressiva): 112,5 Mio. Fr. | 9'063 Personen
  3. Gilenya (Immunsuppressiva): 102,7 Mio. Fr. | 4'595 Personen
  4. Xarelto (Hemmung der Blutgerinnung): 99,8 Mio. Fr. | 178'342 Personen
  5. Eylea (Augenmedikament): 86,1 Mio. Fr. | 15'542 Personen
  6. Crestor (Lipidsenker): 73,4 Mio. Fr. | 175'808 Personen
  7. Enbrel (Immunsuppressiva): 72,3 Mio. Fr. | 5'619 Personen
  8. Lucentis (Augenmedikament): 63,7 Mio. Fr. | 14'072 Personen
  9. Harvoni (Antiviralia): 61,5 Mio. Fr. | 1'405 Personen
  10. Simponi (Immunsuppressiva): 61,0 Mio. Fr. | 4'846 Personen
  11. Revlimid (Immunsuppressiva): 60,1 Mio. Fr. | '1373 Personen
  12. Ferinject (Blutarmut): 56,0 Mio. Fr. | 193'784 Personen
  13. Sovaldi (Antiviralia): 54,1 Mio. Fr. | 1'023 Personen
  14. Herceptin (Krebsmittel): 51,2 Mio. Fr. | 2'346 Personen
  15. Dafalgan (Schmerzmittel): 49,9 Mio. Fr. | 1'834'837 Personen

Kostenverlauf der 12 teuersten Präparate 2013-2016

image
Quelle: Helsana Arzneimittelreport
Zum Helsana-Arzneimittelreport 2017 
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Weiterer Zusammenschluss bei den Krankenkassen

Auch alle RVK-Mitglieder verbinden sich mit dem neuen Verband der Krankenversicherer. Dessen Sitz kommt nach Bern.

image

Balzan Preis 2024 für Michael N. Hall

Die mit 750’000 Franken dotierte Auszeichnung würdigt die Erkenntnisse des Uni-Basel-Forschers zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

image
Gastbeitrag von Andri Silberschmidt

Pharma: Es braucht einen Ruck – und mehrere Kompromisse

Derzeit berät das Parlament über eine Reihe von Fragen, die für unsere Medikamentenversorgung entscheidend werden.

image

Helsana propagiert 500-Franken-Franchise

Eine höhere Mindestfranchise könnte 1,2 Milliarden Franken sparen. Damit liessen sich die Prämien aber nur um 13 Franken pro Monat senken.

image

So unterschiedlich schneiden Krankenkassen bei Umfragen ab

Bei der einen Umfrage hat eine Kasse viele zufriedene Kunden, bein der anderen weniger. Solche Resultate sind deshalb mit Vorsicht zu werten.

image

Neue CEO für Atupri

Caroline Meli heisst die Nachfolgerin von Christof Zürcher.

Vom gleichen Autor

image

Pflege: Zu wenig Zeit für Patienten, zu viele Überstunden

Eine Umfrage des Pflegeberufsverbands SBK legt Schwachpunkte im Pflegealltag offen, die auch Risiken für die Patientensicherheit bergen.

image

Spital Frutigen: Personeller Aderlass in der Gynäkologie

Gleich zwei leitende Gynäkologen verlassen nach kurzer Zeit das Spital.

image

Spitalfinanzierung erhält gute Noten

Der Bundesrat zieht eine positive Bilanz der neuen Spitalfinanzierung. «Ein paar Schwachstellen» hat er dennoch ausgemacht.