Immer mehr Frauen und immer mehr Deutsche sind Ärzte

Ärzte unter 45 Jahren sind in der Schweiz bereits eine Minderheit: Es gibt immer mehr junge Ärztinnen. Und ausserdem zeigt die neuste Statistik: Fast ein Fünftel der Ärztinnen und Ärzte stammt aus Deutschland.

, 20. März 2019 um 13:19
image
  • spital
  • ärzte
  • praxis
  • fmh
Junge Ärztinnen werden zum Normalfall: Das zeigt die neuste Statistik der FMH. Von den rund 38'000 Ärztinnen und Ärzten in der Schweiz sind zwar weniger als die Hälfte Frauen, nämlich nur 16 000. Doch schaut man nur die jüngeren Berufsleute an, ist es umgekehrt: Bei den unter 45-Jährigen sind die Frauen bereits in der Mehrheit.

Frauen legen weiterhin zu

Und das wird sich kaum so schnell ändern. Denn auch von den rund 1500 Ärztinnen und Ärzten, die letztes Jahr einen eidgenössischen Facharzttitel erworben haben sind 57 Prozent Frauen. Anders sieht es alledings bei den Kaderstellen aus: Der Frauenanteil liegt bei den Assistenzärztinnen und Assistenzärzten bei 59 Prozent, auf Oberarztstufe bei 48 Prozent, bei der leitenden Ärzteschaft bei 24 Prozent und auf Chefarztebene nur noch bei 12 Prozent.
Insgesamt hat die Zahl der Ärztinnen und Ärzte im Vergleich zum Vorjahr um 625 zugenommen. Gleichzeitig ist auch die Zahl der Berufsleute aus dem Ausland gestiegen. Gut 13 000 Ärztinnen und Ärzte stammen aus dem Ausland, also mehr als ein Drittel der Ärzte in der Schweiz. Davon kommt über die Hälfte aus Deutschland. Derzeit liegt der Anteil der deutschen Berufsleute bei den Ärzten in der Schweiz bei knapp ein Fünftel. Deutlich weniger hoch ist der Anteil von Ärzten aus Italien (8,8 Prozent), Frankreich (6,7 Prozent) und Österreich (6,1 Prozent).

Nur Österreich hat höhere Ärztedichte

Durchschnittlich arbeiten in der Schweiz pro 1000 Einwohnerinnen und Einwohner 4,4 Ärztinnen und Ärzte. Zum Vergleich: In Österreich ist die Ärztedichte höher, nämlich 5,1. In den übrigen Nachbarländern liegt sie tiefer. Deutschland hat 4,2 Ärzte pro 1000 Einwohner, Frankreich 3,2 und Italien 4,0.
Das Durchschnittsalter der Ärztinnen und Ärzte in der Schweiz liegt bei 49,6 Jahren. Das durchschnittliche Arbeitspensum ist in den vergangenen zehn Jahren von 9 Halbtagen auf 8,8 Halbtage pro Woche gesunken, wobei ein Halbtag zu 5,5 Stunden gerechnet wird.

Am häufigsten Allgemeinmedizin

Das häufigste Fachgebiet der berufstätigen Ärzte ist mit 22,1 Prozent die «Allgemeine Innere Medizin». Auf weiteren Rängen folgen «Psychiatrie und Psychotherapie» (10,2 Prozent), «Gynäkologie und Geburtshilfe» (5,1 Prozent), «Kinder- und Jugendmedizin» (5,0 Prozent) sowie die «Anästhesiologie» (4,1 Prozent). 
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Arzt & Co.: Das Kinderarzthaus wird erwachsen

Die neu gegründete Firma Arzt & Co. eröffnet eine erste Hausarztpraxis in Baden. Sie ist ein Schwesterunternehmen der Kinderarzthaus-Gruppe.

image

KSA: Weiterer Abgang in der Geschäftsleitung

Sergio Baumann ist nicht länger beim Kantonsspital Aarau tätig: Der Betriebsleiter, der zeitweise als interimistischer CEO fungierte, hat sein Büro bereits geräumt.

image

Jede Notfall-Konsultation kostet 460 Franken

Notfallstationen werden immer öfter besucht. Eine Obsan-Studie bietet neue Zahlen dazu. Zum Beispiel: 777'000 Personen begaben sich dreimal in einem Jahr auf den Spital-Notfall.

image

Zürcher Krankenhäuser und Versicherer haben sich geeinigt

Nun ist ein jahrelanger Streit beendet: Die Zürcher Spitäler vereinbaren mit Helsana, Sanitas und KPT einen Taxpunktwert von 93 Rappen - ein Kompromiss.

image

Balgrist-Team behandelt im Spital Männedorf

Das Spital Männedorf hat eine neue Klinik für Orthopädie und Traumatologie. Das Team kommt vom Balgrist.

image

Solothurner Spitäler: Bericht zu CEO-Lohn bleibt vorerst geheim

Noch ist unklar, ob Zusatzzahlungen an den Ex-Chef der Solothurner Spitäler rechtens waren. Der Bericht dazu ist da - aber nicht öffentlich.

Vom gleichen Autor

image

SVAR: Neu kann der Rettungsdienst innert zwei Minuten ausrücken

Vom neuen Standort in Hundwil ist das Appenzeller Rettungsteam fünf Prozent schneller vor Ort als früher von Herisau.

image

Kantonsspital Glarus ermuntert Patienten zu 900 Schritten

Von der Physiotherapie «verschrieben»: In Glarus sollen Patienten mindestens 500 Meter pro Tag zurücklegen.

image

Im Schaufenster stehen vor allem unwirksame Medikamente

Bieler Ärzte schlagen eine neue Etikette für rezeptfreie Arzneimittel vor. Sie soll zeigen, wie verlässlich die Wirksamkeit nachgewiesen worden ist.