Das Spital Uster benötigt eine Kapitalerhöhung

Trotz Patientenrekordzahlen fährt das Spital Uster auch im vergangenen Jahr einen Verlust ein. Als Grund nennt das Spital Sonderfaktoren und Abschreibungen.

, 7. April 2023 um 08:05
image
Im vergangenen Jahr wurden im Spital Uster so viele Patientinnen und Patienten behandelt wie noch nie zuvor. | zvg
Im Jahr 2022 verzeichnete das Spital Uster einen starken Anstieg der Patientenzahlen, was zu einem höheren Umsatz und einem gesteigerten Betriebsergebnis (Ebitda) führt. Trotzdem schliesst das Regionalspital das vergangene Jahr unter dem Strich mit einem Verlust von 5,2 Millionen Franken ab.
Die Gründe dafür sind neben den niedrigen Tarifen und dem höheren Personalaufwand vor allem Sonderfaktoren und Abschreibungen im Zusammenhang mit dem 280-Millionen-Franken-Bauvorhaben, das aufgrund von Rekursen gestoppt werden musste. Diese noch nicht abgeschriebenen Projekt- und Planungskosten erscheinen nun als Wertberichtigung in den Büchern.

Spitaldirektor zeigt sich zuversichtlich

Die Abschreibungen und die fehlende Aktivierung infolge des Baustopps führen gleichzeitig zu einer Unterbilanz und erfordern eine Aktienkapitalerhöhung. Diese muss von den Aktionärsgemeinden finanziert werden. Der Verwaltungsrat und die Aktionärsgemeinden stehen in engem Austausch, wie das Spital in einer Mitteilung schreibt.
Die Spitalführung zeigt sich trotz Altlastenbereinigung zuversichtlich und glaubt daran, dass der eingeschlagene Weg und die Schärfung der strategischen Ausrichtung sich auszahlen werden. Es gilt gemäss Spitaldirektor Andreas Greulich nun, die finanzielle Basis des Spitals Uster nach mehreren Verlustjahren weiter zu stabilisieren.
Kennzahlen im Vergleich
2022
2021
Anzahl Fälle ambulant
68 810
53 700
Anzahl Fälle stationär
10 370
9 919
Case-Mix-Index
0.924
0.900
Ertrag
183 Mio. Fr.
172 Mio. Fr.
Verlust
-5,2 Mio. Fr.
-5,7 Mio. Fr.
Ebitda-Marge
4.6 %
3.0 %
Mitarbeitende (Anzahl)
1 243
1 249

  • spital
  • spital uster
  • geschäftsbericht
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Auch Graubünden will Spitäler mit 100 Millionen stützen

Das Geld würde aber nicht direkt an die Betriebe gehen. Zudem sollen Spitäler leichter in Gesundheitszentren verwandelt werden können.

image

Spitalverbundsinterne Lösung: Nicole Ruhe wird CEO in Uznach und Wil

Die heutige CEO des Spitals Linth wird mit dem Zusammenschluss der St.Galler Spitalverbunde zu «HOCH Health Ostschweiz» eine Doppelfunktion übernehmen.

image

SoH: «Es lief alles korrekt», besagt ein erstes Gutachten

Bei der Auflösung des Arbeitsverhältnisses mit CEO Martin Häusermann sei alles mit rechten Dingen zugegangen. Der Kanton Solothurn kündigt aber weitere Untersuchungen an.

image

US-Software für das USZ? Debatte um eine Beschaffung

Vor dem Entscheid über ein neues Klinikinformationssystem beim Universitätsspital Zürich schalten sich Parlamentarier ein – aus allen Richtungen und mit einem klaren Wink.

image

Gewerkschaft ist «entsetzt» über Nullrunde in Aargauer Spitälern

«Keinerlei Bereitschaft für Wertschätzung der Mitarbeitenden»: So kritisiert die VPOD die Aargauer Kantonsspitäler.

image

Keine Lohnerhöhung in Aargauer Akutspitälern

Die Angestellten der beiden Kantonsspitäler in Baden und Aarau müssen auf eine Lohnerhöhung verzichten.

Vom gleichen Autor

image

Kantonsspital Glarus verliert GL-Mitglied

Thomas Kühnis, Chef der Finanzen, Informatik und Betriebe, verlässt nach neun Jahren die Geschäftsleitung des Kantonsspitals Glarus.

image

Neue Ärzte-Tarife auf dem Weg zur Genehmigung

Die Tarifpartner beantragen wie geplant die Genehmigung eines Tarifsystems aus ambulanten Pauschalen und Tardoc.

image

Schatten über dem Verkauf des Spitals Flawil

Wurden beim Verkauf des Spitals Flawil die Vertragspartner getäuscht? Mehrere Kantonsparlamentarier verlangen Antworten von der St.Galler Regierung.