«Architektur kann zu Heilung beitragen»

Das neue Kinderspital Zürich wurde heute eingeweiht. Am 2. November nimmt es seinen Betrieb am neuen Standort auf.

, 1. Oktober 2024 um 14:50
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Bild: zvg
Nach sechs Jahren Bauzeit, einer einjährigen Verzögerung des Umzugstermins und Kosten von 760 Millionen Franken, war es heute endlich soweit: Das neue Kinderspital Zürich wurde eröffnet.
Am 2. November wird es offiziell seinen Betrieb am neuen Standort in Zürich-Lengg aufnehmen.
An der Einweihungsfeier dabei waren die Zürcher Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli (SVP), der Eleonorenstiftungspräsident Martin Vollenwyder, Kispi-CEO Georg Schäppi sowie Architekt Jacques Herzog.
Martin Vollenwyder sprach in seiner Eröffnungsrede von einem historischen Moment: «Wir haben für Generationen gebaut. Und zwar mit Herzblut, Durchhaltewillen und Resilienz». Das alte Spital zu betreiben und gleichzeitig den Umzug zu vollziehen, fordere ungemein.

«Ein Spital ist ein Ort, wo sich Menschen in einer oft schwierigen Lebenslage aufhalten», wird Jacques Herzog, Herzog & de Meuron, in der Mitteilung des Kispi zitiert. Und doch gehörten Spitäler ironischerweise oft zu den hässlichsten Orten. «In den letzten 20 Jahren haben wir uns verstärkt um dieses Thema bemüht.»
Am neuen Kispi könne man das nun selbst erfahren: wie zum Beispiel ein unterschiedlicher Lichteinfall und wechselnde Proportionen einen Raum beleben und verändern könnten oder Pflanzen den Innen- und den Aussenraum ineinander übergehen lassen. Oder wenn Materialien nicht nur schön anzusehen, sondern auch angenehm zu berühren seien. «Architektur kann zur Heilung beitragen», so Herzog.

Funktionalität

Neben der ästhetischen Gestaltung setzt das neue Kispi auch auf intelligente Raumkonzepte, die sowohl die Abläufe optimieren als auch eine bessere Patientenversorgung ermöglichen sollen.
So sind die neuen Patientenzimmer bestimmten Stationen zugeordnet, können aber bei Bedarf flexibel zwischen benachbarten Bereichen genutzt werden. Dies fördere die Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen und ermöglicht eine optimale Versorgung, wie der Direktor des Kinderspitals, Georg Schäppi, erläuterte.
Auch die Notfallstation profitiert von dieser Flexibilität, da sie bei grossem Andrang auf angrenzende Räume der Poliklinik erweitert werden kann.
Ein weiterer Vorteil des neuen Spitals sei die Bündelung medizinischer Fachbereiche auf bestimmten Etagen, was am alten Standort in Hottingen nicht möglich war. Stationäre und ambulante Bereiche sind nun näher beieinander, was nicht nur die Wege verkürze, sondern auch die Abläufe effizienter mache. Besonders für chronisch kranke Kinder, die häufig Termine wahrnehmen müssen, bietet das neue Spital eine deutliche Verbesserung: Sie können nun an einem zentralen Ort behandelt werden.


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Eingangsbereich des Kispi


 

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