Auch Unispital Zürich mit besserem Jahresergebnis

2024 behandelte das USZ stationär wie ambulant mehr Patienten. Damit konnte der Verlust gesenkt werden.

, 14. März 2025 um 06:39
image
Mehr Kapazität: Eingang zur Notfallstation des USZ.  |  Bild: Christoph Stulz / USZ
Das Universitätsspital Zürich zieht für 2024 eine insgesamt positive Bilanz. Es senkte den Verlust von 49 Millionen Franken im Vorjahr auf 30 Millionen Franken im vergangenen Jahr. Dabei wuchs die Ebitda-Marge auf 3,3 Prozent (2023: 2,7 Prozent).
Der operative Umsatz des USZ lag letztes Jahr bei 1’645 Millionen Franken (2023: 1'578 Millionen).
Als massgebliche Treiber für bessere Ertragslage nennt die USZ-Leitung Effizienzsteigerungen, Prozessoptimierungen und Kostensenkungen.
Die Zahl der stationären Austritte stieg um gut fünf Prozent auf 41'100, während im ambulanten Bereich 831'000 Konsultationen verzeichnet wurden – ein Plus von ebenfalls fünf Prozent. Massnahmen zur Kapazitätserweiterung der Notfallstation und die Schaffung zusätzlicher Betten hätten dazu beigetragen und auch die Wartezeiten gesenkt.
Erstmals veröffentlichte das Spitalunternehmen ein konsolidiertes Ergebnis, welches auch die Tochtergesellschaften ZüriPharm AG und die USZ Foundation umfasst. Der Betriebsertrag lag hier bei 1'746 Millionen Franken, ein Plus von 10 Prozent gegenüber Vorjahr. Das Wachstum ergab sich vor allem durch höhere Medikamentenverkäufe der ZüriPharm AG, die 96 Millionen Franken Umsatz erwirtschaftete. Nach Abschreibungen ergibt sich ein konsolidierter Gesamt-Verlust von 31 Millionen Franken.

Frühlingsstimmung

Die Zahlen aus Zürich verstärken den Eindruck, dass es den Schweizer Spitälern vielfach gelungen sein könnte, auf einen finanziellen Heilungs-Pfad zurückzukehren. Denn zugleich vermeldet auch das Kantonsspital Winterthur, dass es seinen Verlust letztes Jahr halbieren konnte.
Mitte Februar hatte bereits die Insel Gruppe verkündet, dass ihr Jahresverlust im Spitalbereich klar tiefer lag als im Vorjahr; das Ergebnis fiel obendrein deutlich besser aus als zumeist erwartet.
Wenig später meldete der Regierungsrat von St. Gallen, dass die St. Galler Spitalverbunde «das Geschäftsjahr 2024 fast ausgeglichen abschliessen» werden. Und weiter: «Auch wenn das Ergebnis des KSSG massgeblich durch einmalige Sondereffekte (u.a. Auflösung von Rückstellungen) beeinflusst wurde, kommt das Unternehmen in der finanziellen Gesundung (u.a. auch dank Verbesserungen auf der Tarifseite) voran.»
In dieser Woche nun gab das Spital Affoltern bekannt, dass der Jahresverlust deutlich unter den Erwartungen lag.
Einzig die Neuenburger Kantonsspital-Gruppe RHNe musste bislang eine Verschärfung der Lage vermelden: Ihr Ergebnis 2024 fiel doppelt so schlecht aus wie erwartet – der Verlust erreichte 28 Millionen Franken. Dies sagte CFO Léonard Blatti gegenüber der Wirtschaftszeitung «L’Agefi». Die Ebitda-Marge lag im Minus-Bereich: Der Wert betrug -2,8 Prozent.
  • Der ausführliche Geschäftsbericht des USZ erscheint im April.

Artikel teilen
  • Share
  • Tweet
  • Linkedin
  • Whatsapp
  • Telegram
Kommentar

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Was ist Ihr Beruf?

Wo arbeiten Sie?*

undefined
undefined

*Diese Angaben sind freiwillig. Sie bleiben im Übrigen anonym.
Warum bitten wir Sie darum? Medinside bietet Ihnen die Informationen und Beiträge kostenlos. Das bedeutet, dass wir auf Werbung angewiesen sind. Umgekehrt bedeutet es idealerweise auch, dass Ihnen auf Medinside möglichst nur Werbung gezeigt wird, die zu Ihnen passt und die Sie interessant finden könnten.
Wenn wir durch solche Erhebungen Angaben über das allgemeine Profil des Medinside-Publikums gewinnen, nützt dies allen: Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, uns und unseren Kunden. Vielen Dank!


Mehr zum Thema

image

Pflegepersonal verteidigt Spital Samedan: «Unser Alltag sieht anders aus»

Nachdem das Spital Oberengadin wegen Arbeitszeit-Verstössen an den Pranger kam, melden sich nun Pflegekräfte und fragen: Geht es um Arbeitszeiten? Oder geht es um Politik?

image

Kantonsspital Baden: COO wird CEO

Der Verwaltungsrat des KSB hat Pascal Cotrotzo zum Nachfolger von Adrian Schmitter ernannt.

image

Personalmangel: Spital Ilanz nimmt keine Kleinkinder auf

Stationär können nur die chirurgischen Fälle im Alter über sechs Jahren im Regionalspital der Surselva bleiben.

image

Neue Chefärztin in Aarberg kommt vom Universitätsspital Zürich

Andrea Daniels wird Chefärztin der Inneren Medizin am Spital Aarberg. Sie ist die Nachfolgerin von Ernst Lipp, der im September pensioniert wird.

image

Klinik am Pranger – vielleicht zu Unrecht

Wegen einer missglückten Operation kommt eine Klinik im «Kassensturz» schlecht weg. Doch ob der Fall tatsächlich vermeidbar gewesen wäre, bleibt unklar.

image

Landesspital Liechtenstein: Neues Mitglied der Spitalleitung

Nicole Schumacher kommt vom Kantonsspital Graubünden und übernimmt die Bereichsleitung Pflege.

Vom gleichen Autor

image

Neue HR-Leiterin am Sanatorium Kilchberg

Corinne von Gunten wird damit auch Mitglied der Geschäftsleitung. Sie war zuletzt im Spital Bülach tätig.

image

Physiotherapeuten bekommen endlich einen neuen Tarif

Ab Juli 2025 gilt ein neuer Zeitleistungstarif, der den bisherigen Pauschaltarif ablöst. Darauf haben sich die Tarifpartner Physioswiss, H+ und die Medizinaltarif-Kommission geeinigt.

image

KSGR: Neuer Chefarzt Pneumologie

Gabrielo Mauro Tini kommt vom Kantonsspital Aarau. Er wechselt im Oktober zurück nach Chur.