Das KSA bekommt einen neuen Turnaround Manager

Rafael Wyser soll das Sanierungsprogramm leiten. Er kommt von Hirslanden und folgt auf Michael Dickmann.

, 30. Januar 2025 um 10:52
image
Bild: zvg
Das Kantonsspital Aarau befindet sich derzeit in einem Sanierungsprogramm, das die finanzielle Stabilität sichern und die Position des Spitals als zentrale Gesundheitsinstitution im Kanton Aargau stärken soll.
Anfang März 2025 übernimmt Rafael Wyser die Position des Executive Turnaround Managers. Er tritt damit die Nachfolge von Michael Dickmann an. In der neuen Funktion wird Wyser im Auftrag des CEO die Leitung des Sanierungsprogramms übernehmen und Massnahmen zur Optimierung des KSA vorantreiben, heisst es in einer LinkedIn-Mitteilung.
Dabei stehe nicht nur die finanzielle Konsolidierung im Fokus, sondern auch eine ganzheitliche gesamtbetriebliche Betrachtung, die langfristige und nachhaltige Verbesserungen sicherstellen soll.
Rafael Wyser bringt Erfahrung in der strategischen und operativen Optimierung von Spitälern mit. Besonders spezialisiert ist er auf Steuerung, Performance Management und Organisationsentwicklung im Gesundheitswesen.

Hirslanden

Derzeit ist er als Head Workforce Management bei Hirslanden Corporate Office in Zürich tätig, wo er den Fachbereich für die Personaleinsatzplanung aller 17 Kliniken der Hirslanden-Gruppe aufgebaut hat. Zuvor hatte er leitende Positionen in verschiedenen Schweizer Spitälern inne.

Chronologie

Das Kantonsspital Aarau befindet sich derzeit in einem Sanierungsprogramm aufgrund finanzieller Probleme. Eine Chronik der wichtigsten Ereignisse:
2004: Das KSA wird in eine gemeinnützige Aktiengesellschaft im vollständigen Eigentum des Kantons Aargau umgewandelt
2012: Die sanierungsbedürftigen Liegenschaften und Grundstücke werden an die KSA AG übertragen. Das KSA muss ab diesem Zeitpunkt seine Investitionen selbst finanzieren
2020: Unterzeichnung des Werkvertrags für den Neubau "Dreiklang" mit einem Kostendach von 563 Millionen Schweizer Franken (ohne Medizintechnik).
2021: Offizieller Spatenstich für den Neubau. Die ursprünglich geplanten Kosten von 563 Millionen Franken haben sich im Laufe der Zeit erhöht. Per Januar 2023 beträgt die Endkostenprognose 756 Millionen Franken
2022: Das KSA lanciert ein Fitnessprogramm zur finanziellen Verbesserung. Sie nimmt organisatorische und personelle Änderungen vor.
2023: Das KSA reicht beim Regierungsrat ein Gesuch für eine Finanzhilfe in Höhe von 240 Millionen Franken ein
  • Ein Werthaltigkeitstest zeigt, dass eine Wertberichtigung der Aktiven in Höhe von 240 Millionen Franken notwendig ist
  • Der Kanton Aargau gewährt dem KSA eine Finanzhilfe
2024: Das Kantonsspital Aarau erzielte 2023 mit 768 Millionen Franken Umsatz ein Rekordjahr bei den Patientenzahlen und schloss mit 127'000 Franken Überschuss ab. Doch die gesamte KSA-Gruppe, inklusive Kinderspital Aarau, Spital Zofingen und Praxiszentren, verzeichnete bei 848 Millionen Franken Umsatz ein Defizit von 3,7 Millionen – vor allem wegen des 4-Millionen-Verlusts des Spitals Zofingen.
November 2024: Die Kantonsspital Aarau AG (KSA) verkleinert ihre Geschäftsleitung deutlich: Das Gremium wird von elf auf sechs Personen abgebaut. Der Schritt ist Teil des Sanierungsprogramms – und erfolgt rund 100 Tage nach dem Amtsantritt von CEO Markus Meier.
2025: Das KSA befindet sich in einem finanziellen Sanierungsprogramm, das bis 2027 dauern soll.
image


  • KSA
  • Hirslanden
  • akut
  • personelles
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

Ein weiteres Schweizer Spital in Nachlassstundung

Das Regionalgericht Maloja gewährt der Stiftung Gesundheitsversorgung Oberengadin einen Zahlungsaufschub. Damit ist der Winterbetrieb des Spitals in Samedan gesichert – und die Verantwortlichen können den Sanierungsplan angehen.

image

Neuenburg: Muss das Spital in La Chaux-de-Fonds jetzt doch schliessen?

Vor einigen Jahren beschlossen die Bürger, dass der Kanton Neuchâtel zwei Spitäler betreiben soll – nicht nur eines. Jetzt beginnt die Debatte erneut.

image

Schaffhauser Kinder- und Jugendpsychiatrie in der Kritik – Chefarzt tritt ab

Jan-Christoph Schaefer ist nicht mehr Leiter der Klinik. Fachleute bemängeln die Arbeit des Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienstes.

image

Gutachten für die IV: Spitäler haben wenig Interesse

Es wäre eine lukrative Tätigkeit, IV-Gutachten zu erstellen. Doch die meisten Spitäler wollen nicht.

image

Intensivmediziner wechselt von Luzern nach Stans

Christian Brunner ist neuer Leiter der Intensivmedizin am Spital Nidwalden.

image

Stefan Lichtensteiger wird CEO der Winterthurer Psychiatrie

Nach einem halben Jahr als zwischenzeitlicher Direktor ist er definitiv ernannt worden: Der ehemalige Chef des St. Galler Kantonsspitals leitet nun die IPW.

Vom gleichen Autor

image

UPK Basel: Wechsel an der Spitze

Nach 14 Jahren tritt Konrad Widmer als Präsident der Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel zurück. Katja Schott-Morgenroth übernimmt den Vorsitz, Jürg Nyfeler rückt in den Verwaltungsrat nach.

image

Stadt Zürich: Neue Vizedirektorin für Gesundheitsdienste

Der Stadtrat hat Verena Houben zur stellvertretenden Direktorin der Städtischen Gesundheitsdienste Zürich ernannt.

image

Spitalverband H+ übt Kritik an Agenda Grundversorgung

Der Spitalverband H+ beurteilt den Fachbericht zur Agenda Grundversorgung kritisch. Aus Sicht des Verbands werden Spitäler und Kliniken in der Strategie zu wenig berücksichtigt