Freiburg: In der Radiologie droht Streik

Nach der Ablehnung ihrer Lohnaufwertung durch den Staatsrat haben die Radiologiefachleute im Kanton Freiburg für Anfang Februar 2025 einen Streik angekündigt

, 24. Januar 2025 um 10:18
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Bild: Owen Beard / Unsplash
Bereits im Dezember lehnten die Radiologiefachpersonen im Kanton Freiburg den Lohnklassenentscheid des Staatsrats ab – und drohten mit Streik. Da es nun zu keiner Einigung gekommen ist, hat die Gewerkschaft VPOD einen Streik der Radiologiefachpersonen für den 3. Februar angekündigt.
Laut der Gewerkschaft wurde bereits eine Streikvorankündigung bei der Direktion des Freiburger Spitals (HFR) eingereicht.
Gemäss Mitteilung der VPOD haben 78 von 100 Radiologiefachleute ihre Teilnahme an der Streikbewegung zugesichert. Sie fordern den Staatsrat auf, Verhandlungen aufzunehmen, um den Wert ihrer Arbeit anzuerkennen, die für den Betrieb eines Spitals und die Patientenversorgung essenziell sei.

Hintergrund

Laut dem VPOD stellen Radiologiefachpersonen nur ein Prozent des medizinischen Personals, werden jedoch in 82 Prozent der Notfälle und Intensivbehandlungen benötigt.
Trotz zunehmender Arbeitsbelastung und erschwerter Bedingungen habe der Staatsrat die Kriterien zur Bewertung ihrer Arbeit verschlechtert. So seien kommunikative Aufgaben auf ein reines «Schalterdienst»-Niveau reduziert worden, was der Realität des Berufsbildes widerspreche.
Die Finanzdirektion zeigte gegenüber den «Freiburger Nachrichten» Bedauern über die Eskalation. «Gleichzeitig hatten wir dieses Ergebnis nach der Nichteinigung vor der Schlichtungs- und Schiedsstelle erwartet», sagt der Kommunikationsbeauftragte Fabrice Gaudiano.
«Wir haben die Situation zur Kenntnis genommen und werden in nächster Zeit darüber beraten», sagte Staatsrat und Finanzdirektor Jean-Pierre Siggen. Eine offizielle Stellungnahme habe die Kantonsregierung noch nicht abgegeben.
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