GZO Spital: Gläubigergruppe bezweifelt neue Bewertung

Schon wieder wirft die kleine Gläubigergruppe Clearway Capital der Spitalleitung in Wetzikon «unlauteres Vorgehen» vor: Es geht um den Wert der Immobilien.

, 23. Oktober 2024 um 06:46
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Kontrahenten: Gregor Greber, Vertreter einer Gläubigergruppe; Jörg Kündig, VR-Präsident GZO Spital  |  Bilder: PD Calida / FDP
Kurz vor der entscheidenden Gläubigerversammlung meldet sich die Gläubigergruppe Clearway Capital nochmals zu Wort. Sie kritisiert, dass das GZO Spital Wetzikon zu tiefe Immobilienwerte angebe.
Konkret: Am 14. Oktober veröffentlichte die GZO auf ihrer Website ein Update zu ihrem Bilanzstatus, in dem sie ankündet, den Wert der Immobilien um bis zu 127 Millionen Franken abzuschreiben.

«Zielt auf Verunsicherung ab»

«Wir glauben, dass es sich bei diesem Vorgehen um eine Einschüchterungstaktik handelt, die darauf abzielt, die Gläubiger vor der Versammlung am 25. Oktober 2024 zu verunsichern», schreibt die Gruppe in einer Mitteilung.
Die Gläubigergruppe selbst sieht einen Immobilienwert, der weit über dem von GZO implizierten Wert liegt. «Unsere Bewertung wurde mit Hilfe führender Branchenexperten durchgeführt und berücksichtigt die Besonderheiten der Situation, einschliesslich der Zoneneinteilung und möglicher alternativer Nutzungsmöglichkeiten für die Immobilien», heisst es in der Mitteilung.

«Genug für alle Gläubiger»

Die Gläubigergruppe um den Investor Gregor Greber gibt sich zuversichtlich, dass im Falle einer Liquidation ein ausreichender Wert erzielt werden könnte, um alle Gläubiger im Laufe der Zeit zu entschädigen.
Die Intervention erfolgt zwei Tage vor der entscheidenden Gläubigerversammlung, die am Freitag, 25. Oktober 2024, stattfinden wird.
Dann wird es um die Rückzahlung der 170-Millionen-Franken-Anleihe des zahlungsunfähigen Spitals in Wetzikon gehen. Die kleine Gläubigergruppe von Clearway Capital – sie hält gut sechs Prozent des Werts – will den Plan des Spitals Wetzikon blockieren, ist sich allerdings nicht so sicher, dass das gelingen wird.
Bereits vor zwei Wochen reagierte die Gläubigergruppe auf angeblich falsche Aussagen des GZO.
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