In Solothurn kann es so nicht weitergehen

Auftrag an den Verwaltungsrat der Solothurner Spitäler: 15 Millionen Franken einsparen.

, 30. April 2024 um 10:32
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Sie werden viel zu tun haben: CEO Franziska Berger und Verwaltungsratspräsident Kurt Flury. | zvg
Die Solothurner Spitäler AG steckt wie so viele andere Spitäler in den roten Zahlen. Im zurückliegenden Geschäftsjahr beträgt der Verlust 25 Millionen Franken.
Das allein muss noch keine Alarmstimmung auslösen, wenn das Ergebnis mit einem einmaligen Ausrutscher zu erklären ist. Hellhörig muss aber machen, dass auch in den kommenden Jahren mit negativen Ergebnissen zu rechnen ist.

Strategische Vorgaben

So kann es nicht weitergehen, scheint sich der Regierungsrat gesagt zu haben. Er hat deshalb strategische Vorgaben beschlossen und dem Verwaltungsrat der Solothurner Spitäler sowie den zuständigen Departementen im Kanton konkrete Aufträge erteilt.
So hat der Regierungsrat den Verwaltungsrat beauftragt, «umgehend Massnahmen zur Ergebnisverbesserung im Umfang von mindestens 15 Millionen Franken auf- und umzusetzen.»

Portfolio-Analyse

Zudem soll die Spitalgruppe das heutige Leistungsangebot im Rahmen einer Portfolioanalyse inklusive Wirtschaftlichkeitsprüfung analysieren sowie Massnahmen zur Sicherung einer langfristig nachhaltigen Finanzierung einleiten.
Aufträge erhielten auch das Finanzdepartement, das Departement des Innern und das Bau- und Justizdepartement.
Die kantonalen Rahmenbedingungen sollen überprüft und wo nötig angepasst werden.
«Es handelt sich hierbei um die Eigentümerstrategie für die Solothurner Spitäler und weitere kantonale Rahmenbedingungen im Bereich Gesundheit», so die Medienmitteilung.
Schliesslich will der Regierungsrat einen unabhängigen Expertenbericht erarbeiten lassen.

Ziel: Stabile Grundlage

Die Formulierungen sind vage. Was dabei herauskommen wird, ist unklar. Das Ziel besteht darin, die Solothurner Spitäler auf eine stabile Grundlage zu stellen.
Eine Schliessung eines der drei Spitäler scheint zumindest zum heutigen Zeitpunkt keine Option zu sein, obschon das angesichts der Spitaldichte im Mittelland gesundheitspolitisch wünschbar wäre.
Im Gegenteil: Wie bei der Präsentation der Jahresergebnisse zu vernehmen war, sind für das Spital in Dornach bauliche Massnahmen «grösseren Ausmasses» geplant. Noch in diesem Jahr soll eine Baueingabe erfolgen.
  • solothurner spitäler
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