Insel Gruppe startet Crowdfunding für Mikroskop

Um die Operationen von Hirntumorpatienten sicherer zu machen, geht die Insel Gruppe neue Wege: Das Inselspital lanciert auf einer Crowdfunding-Plattform ein Projekt.

, 3. August 2017 um 09:00
image
  • insel gruppe
  • kanton bern
  • neurochirurgie
  • forschung
Mit den gesammelten Spendengeldern sollen die hellsten Köpfe angespornt werden, ein Mikroskop zu entwickeln, das Chirurgen Tumore noch besser erkennen lässt.
Obwohl die Neurochirurgen am Inselspital Bern bereits heute mit dem bestmöglichen Mikroskop operieren, sei es für sie schwierig, das gesunde umliegende Hirngewebe vom Tumor zu unterscheiden, heisst es in einer Mitteilung der Insel Gruppe. 

Was ist Crowdfunding?

Crowdfunding ist eine Finanzierungsart. Mit dieser Methode der Geldbeschaffung lassen sich Projekte und vieles andere mit dem Eigenkapital ähnlichen Mitteln versorgen – meistens in Form von Darlehen oder stiller Beteiligungen. Die Geldgeber sind eine Vielzahl von Personen – in der Regel Internetnutzer, da zum Crowdfunding meist im World Wide Web aufgerufen wird. Crowd steht für Menschen-Menge und funding für Finanzierung – deutsch auch Schwarmfinanzierung).

Ausserhalb der Forschungsumgebung

Die Zielsumme des auf der Plattform «wemakeit» lancierten Projektes «Horao»: 50'000 Franken. Werde die Summe erreicht, folge ein globaler Wettbewerb zwischen Forscher- und Entwickler.
Die Idee stammt vom Team rund um den Neurochirurgen Philippe Schucht, Leitender Arzt in der Universitätsklinik für Neurochirurgie am Inselspital Bern.
«Wir sind überzeugt, dass es bereits heute Experten gibt – wenn auch in anderen Gebieten oder aus anderen Branchen –, die die Lösung auf unser Problem kennen. Wir müssen sie nur darauf aufmerksam machen, sie zusammenführen und sie motivieren, an einer Lösung mitzuarbeiten», wird Schucht zitiert.
Interview mit Philippe Schucht: «Die Medizin denkt in alten Rastern», in: «Der Bund», 3.8.17
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Herzstiftung zeichnet Nachwuchsforscherinnen aus

Srividya Velagapudi und Vanessa Biemmi erhalten für ihre Studien zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen den Albrecht von Haller Young Investigator Award.

image

Studie: Herzmedikament könnte Metastasen stoppen

Ein Forscherteam von ETH, USB, USZ und KSBL fand heraus, dass das etablierte Herzmedikament Digoxin bei Brustkrebs Metastasen verhindern könnte.

image

CHUV: Aus Spenderstuhl wird Medizin

Das Universitätsspital Lausanne ist das erste Schweizer Spital mit Swissmedic-Zulassung zur Herstellung eines Medikaments aus Fäkalbakterien.

image

Unfaire Behandlung? Beim Herzstillstand spielt das Geschlecht eine Rolle

Eine grosse Schweizer Studie zeigt bedenkliche Unterschiede: Frauen kommen nach einem Herzstillstand seltener auf die Intensivstation, werden laxer behandelt und sterben eher als Männer.

image

Diese Studien könnten demnächst die Medizin verändern

Experten kürten für das Fachmagazin «Nature Medicine» jene klinischen Studien, die demnächst die Landschaft neu prägen könnten – darunter ein Projekt von Novartis.

image

Musik ist ein chirurgisches Hilfsmittel

Wer nach einer Operation Musik zu hören bekommt, benötigt weniger Schmerzmittel, hat weniger Ängste – und auch sonst bessere Werte. Am US-Chirurgenkongress wurden dazu vielversprechende Ergebnisse präsentiert.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.