Spital Muri: «Die Gynäkologie bleibt»

Auch wenn die stationäre Geburtshilfe am Spital Muri geschlossen wird, die «Gynäkologie bleibt», sagt CEO Daniel Strub. Das Brustzentrum wurde derweil erneut ausgezeichnet.

, 25. April 2025 um 04:57
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Daniel Strub ist seit über 13 Jahren CEO des Spitals Muri. Bild: zvg
«Mir ist wichtig zu betonen, dass die Gynäkologie am Spital Muri weiter besteht», sagt CEO Daniel Strub gegenüber Medinside. Anlass für die Klarstellung seien die teils missverständlichen Reaktionen auf die angekündigte Schliessung der stationären Geburtshilfe, die in den vergangenen Wochen zu Kritik geführt hatte.
Per Ende Jahr wird die Geburtshilfe ihren Betrieb einstellen – nach fast 120 Jahren. Der Entscheid sorgte in der Region für Unmut. Eine Online-Petition sammelte über 7000 Unterschriften, aus der Politik wurden wiederholt kritische Stimmen laut, zuletzt in einem offenen Brief an Spitalleitung, Stiftungsrat und Stifterversammlung.

Kein Zurück

Für Strub ist jedoch klar: «Der Entscheid ist definitiv, der Geburtshilfe-Leistungsauftrag ist zurückgegeben.»
Gleichzeitig unterstreicht er, dass die übrige Frauenmedizin nicht betroffen ist: «An unserem gynäkologischen Angebot ändert sich wenig – betroffen von der Schliessung sind die Hebammen. Alle Gynäkologen bleiben Teil unseres Teams.»
Künftig will sich das Spital noch stärker auf die gynäkologische Versorgung konzentrieren. Auch die Rolle als Weiterbildungsstätte für angehende Fachärzte soll erhalten bleiben. «Wir setzen den Fokus auf eine qualitativ hochstehende Gynäkologie und stärken den Standort in diesem Bereich gezielt weiter», so Strub.

Zertifiziertes Brustzentrum

Dazu gehört auch das Brustzentrum, welches in Kooperation mit dem Kantonsspital Baden betrieben wird. Dieses wurde soeben erneut von der Krebsliga Schweiz und der Schweizerischen Gesellschaft für Senologie zertifiziert. Die Auszeichnung bestätigt, dass das Zentrum wohnortnah Spitzenmedizin anbietet und die rund 100 geforderten Qualitätskriterien erfüllt – darunter eine interdisziplinäre Betreuung, regelmässige Tumorboards und eine Mindestanzahl behandelter Brustkrebspatientinnen pro Jahr.
Am Standort Muri arbeiten Fachärzte, Pflegefachpersonen, Psychologen und Breast Care Nurses eng zusammen. Letztere sind auch in die onkologische Betreuung eingebunden – in dieser Form ein Alleinstellungsmerkmal in der Region. Neben der medizinischen Versorgung werden ergänzende Unterstützungsangebote wie etwa Haarersatzberatung oder Schminkkurse vermittelt.
Laut Tatjana Thum, Leiterin des Brustzentrums, und Chefärztin Kirsten Stähler trägt das Zentrum damit zur regionalen Versorgung in der Frauenheilkunde bei. Die Zertifizierung gilt als Qualitätsnachweis und wird regelmässig extern überprüft.

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Das interdisziplinäre Team des Brustzentrums Aargau am Standort Muri. Vorne von links: Chefärztin Kirsten Stähler, Tatjana Thum, Leitende Ärztin Gynäkologie; stehend von links: Nicole Müller, Co-Teamleiterin Physiotherapie; Dragoljub Pisteljic, Chefarzt Radiologie, Ralf Stiner, Breast Care Nurse. Bild: zvg

Der Jahresbericht 2024 des Spitals Muri wird am 6. Mai publiziert.

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