Pflegemonitoring: Die Lage der Pflege auf einen Klick

Ein neues Tool macht die wichtigsten Daten zum Pflegeberuf greifbar – interaktiv und ganz einfach.

, 1. Juli 2024 um 07:33
letzte Aktualisierung: 18. September 2024 um 08:00
image
Die Fluktuationsrate in der Pflege in allen Kantonen: Beispiel aus dem Pflegemonitor.
Wie ist die Lage der Pflege in der Schweiz? Seit Anfang Juli kann man einfacher mitdiskutieren. Denn das nationale Gesundheitsobservatorium Obsan hat ein digitales Übersichtswerk veröffentlicht, welches zahlreiche Indikatoren interaktiv verfügbar macht.
Eine Idee dahinter: Das «Pflegemonitoring» – so der Name – kann auch als Steuerungsinstrument für die Umsetzung der Pflegeinitiative dienen.
Derzeit sind 25 Indiktoren vorhanden, zum Beispiel zur Zahl der ausgeschriebenen Stellen, zur Nurse-to-Patient Ratio, zur Fluktuation, zu den Löhnen oder zur Pflegequalität aus Sicht des Pflegepersonals.
Zum Pflegemonitoring
So sieht man zum Beispiel, dass die Pflegepersonalkosten im Verhältnis zu den anderen Gesundheitskosten im letzten Jahrzehnt gesunken sind (2011-2022). Dass sich die Zahl der ausgeschriebenen Pflege-Stellen seit 2018 ziemlich genau verdoppelt hat. Oder dass sich der Anteil des Pflegepersonals mit befristeten Arbeitsverträgen von 4,2 Prozent im Jahr 2012 auf 7,4 Prozent im Jahr 2022 gestiegen ist.
Diese Daten sollen nun stetig aktualisiert werden.
image
Anteil befristete Verträge in Gesundheitsinstitutionen bzw. in der Pflege  |  Grafik: Obsan/Pflegemonitor

  • pflege
  • pflegefachpersonal
  • pflegeinitiative
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Pflegeversicherung in Deutschland steckt tief in roten Zahlen

Nicht nur in der Schweiz sind die steigenden Pflegekosten ein brisantes Thema. In Deutschland muss die Pflegeversicherung gerettet werden.

image

Pflegepersonal aus Frankreich: Genf will sich zurückhalten

Der Kanton vereinbart dem Nachbarland, sich weniger eifrig um Gesundheitspersonal aus der Grenzregion zu bemühen.

image

KSSG: Was wurde eigentlich aus den Massenentlassungen?

Vor einem Jahr die Ankündigung: Die St. Galler Spitalverbunde müssen 440 Stellen streichen. Es kam zum Aufstand des Gesundheitspersonals.

image

Pflegeinitiative: Wenn sich die Wirklichkeit nicht an den Plan hält

Auch im Thurgau sollte ein Bonus-Malus-System mehr Pflege-Praktika ermöglichen. Doch es fehlen die Menschen. Und jetzt bringen die Strafzahlungen Spitex- und Heim-Betriebe in Not.

image

Neue Studie: 49 Prozent der Pflegekräfte denken an Ausstieg

Eine Studie zeigt, dass fast 50 Prozent der Pflegekräfte auf mittlerer Stufe aussteigen würden, wenn die Arbeitsbedingungen nicht besser werden. Psychologen hingegen bleiben grösstenteils im Beruf.

image

Falsch verstanden? Spitex-Firma legt offen, wie sie Angehörige anstellt

Spitex-Firmen, die pflegende Angehörige anstellen, werden oft kritisiert. Weil einige Missverständnisse im Umlauf seien, sagt die Firmen-Chefin eines solchen Unternehmens.

Vom gleichen Autor

image

Unispitäler häuften 210 Millionen Franken Verlust an

«Wir sind hart vor der finanziellen Kante»: So der Befund von Werner Kübler, dem Direktor des Universitätsspitals Basel.

image

Auch Graubünden will Spitäler mit 100 Millionen stützen

Das Geld würde aber nicht direkt an die Betriebe gehen. Zudem sollen Spitäler leichter in Gesundheitszentren verwandelt werden können.

image

US-Software für das USZ? Debatte um eine Beschaffung

Vor dem Entscheid über ein neues Klinikinformationssystem beim Universitätsspital Zürich schalten sich Parlamentarier ein – aus allen Richtungen und mit einem klaren Wink.