Bund senkt Tarife für Laboranalysen

Das Bundesamt für Gesundheit passt die Tarife aller Laboranalysen um zehn Prozent an. Damit sollen jährlich rund 140 Millionen Franken eingespart werden.

, 9. Juni 2022 um 10:47
image
  • labor
  • bundesamt für gesundheit
  • tarife
  • vitamin d
Ab 1. August 2022 werden die Tarife für Laboranalysen um zehn Prozent linear gesenkt. Es ist eine Übergangslösung, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Donnerstag mitteilt. 
Die Senkung gilt gemäss Mitteilung solange, bis das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) die Tarife sämtlicher Laboranalysen überprüft und angepasst hat. Das Departement überprüft den Tarif jeder Analyse einzeln, was voraussichtlich bis 2025 dauern wird. 
Ausgenommen von den Tarifsenkungen sowie der differenzierten Überprüfung aller Einzeltarife sind die Analysen der Hausärzteschaft. Der Spitalverband Hplus kritisiert dies allerdings als «Ungleichbehandlung» und befürchtet eine weitere Verschärfung der Unterdeckung im spitalambulanten Bereich.

Keine präventiven Vitamin-D-Analysen mehr 

Diese Tarifsenkung soll zu Einsparungen von jährlich rund 140 Millionen Franken führen, wie das BAG mitteilt. Weitere Einsparungen von rund 30 Millionen Franken pro Jahr erfolgten aufgrund einer Überprüfung der Vitamin-D-Bestimmung mittels Health Technology Assessments (HTA).
Diese Kostenübernahme durch die obligatorische Krankenpflegeversicherung wird ab dem 1. Juli 2022 limitiert: Sie werde auf Erkrankungen oder den Verdacht auf Erkrankungen im Zusammenhang mit einem Vitamin-D-Mangel eingeschränkt, heisst es. Präventive Vitamin-D-Analysen werden somit deutlicher als bisher ausgeschlossen.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Digitales Portal setzt neue Massstäbe im Strahlenschutz

Neu haben Bewilligungsinhaber aus Medizin in der Schweiz direkten Zugriff auf ihre Daten. Hinzu kommt eine Datenbank mit mehreren tausend Strahlenschutzexperten.

image

Long Covid: Nun hat auch die Schweiz Leitlinien

Wer an Post-Covid-19 erkrankt, soll rasch eine Diagnose erhalten. Einheitliche Behandlungsempfehlungen für Grundversorger sollen dabei helfen.

image

Covid-Tests: So haben einige Ärzte das grosse Geld gemacht

Durch die Weitergabe der Zahlstellenregister-Nummer oder durch hochautomatisierte Verfahren konnten Leistungserbringer bei Covid-19-Tests überdurchschnittliche Renditen erzielen – auf Kosten der Steuerzahlenden.

image

Dengue-Fieber: Warum in der Schweiz die Fälle zunehmen

Seit Jahresbeginn sind die Fallzahlen in der Schweiz stark angestiegen. Hier die Gründe.

image

Rätselhafte Krankheit bei Wuhan-Forschern vor Ausbruch von Covid entdeckt

Über den Ursprung der Covid-19-Pandemie gibt es nach wie vor unterschiedliche Schlussfolgerungen. Neue Hinweise aus der Herkunftsforschung werfen erneut Fragen auf.

image

FMH verteidigt steigende Arztkosten

Rekord-Nachfrage nach medizinischen Leistungen: Die FMH beteuert, dass dies nicht die Schuld der Ärzte sei.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.