Gleiche Sprache bringt tiefere Sterbewahrscheinlichkeit

Wenn Ärzte und Patienten die gleiche Sprache sprechen, kann dies die Qualität und die Patientensicherheit verbessern. Dies deutet eine neue Studie aus Kanada an.

, 12. Juli 2022 um 11:00
image
  • qualität
  • patientensicherheit
Sprechen Ärzte mit ihren Patienten in deren Muttersprache, kann dies positive gesundheitliche Folgen haben. Dies zeigen neue Forschungsergebnisse aus Kanada mit Daten von rund 190'000 Patientinnen und Patienten.
Demnach hatten ältere Patienten, die von Ärzten oder Ärztinnen behandelt wurden, die ihre Muttersprache sprachen, kürzere Spitalaufenthalte und weniger Infektionen, wie aus der Analyse der Studienautoren um Emily Seale von der Universität Ottawa hervorgeht. 
Mehr noch: Die Patientinnen und Patienten starben auch seltener im Spital. So hatten Französisch sprechende Patienten, die von einem französischsprachigen Arzt behandelt wurden, eine um 24 Prozent geringere Sterbewahrscheinlichkeit als diejenigen, die von einem nicht französischsprachigen Arzt behandelt wurden. 
Die Studie zeigt weiter: Bei anders als Französisch oder Englisch sprechenden Patientinnen und Patienten waren die Ergebnisse noch auffälliger. Dort lag die tiefere Sterbewahrscheinlichkeit um über 50 Prozent sogar noch geringer. 


Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Bund will die Rolle der Patienten stärken

Die Eidgenössische Qualitätskommission fordert, dass die Qualität im Gesundheitswesen koordiniert gemessen wird. Die Projekte 2022 sind am Start. Profitieren sollen die Patienten.

image

Kantonsspital Baden erhält Preis für Patientensicherheit

Das Kantonsspital Baden ist mit dem «Deutschen Preis für Patientensicherheit 2022» ausgezeichnet worden. Für ein Konzept, das auch das Vertrauen zwischen Mitarbeitenden und Führungskräften stärken soll.

image

Das sind die besten Qualitäts-Projekte im Gesundheitswesen

Neue Qualitätsindikatoren, ein kostensenkendes Programm im ambulanten Bereich oder «offene Psychiatrie». Die Schweizerische Akademie für Qualität in der Medizin hat Qualitätsverbesserer ausgezeichnet.

image

Spitäler und Versicherer reichen erstmalig Qualitätsvertrag ein

Hplus, Santésuisse und Curafutura legen gemeinsam einen Qualitätsvertrag vor. Dies sei für die Qualitätsentwicklung und die Patientensicherheit «ein Meilenstein», heisst es.

image

Patientensicherheit: Grosse Buchstaben retten Leben

Wirkstoffnamen, die ähnlich aussehen oder ähnlich klingen, können bei der Verabreichung verwechselt werden. Nun zeigt eine Studie, dass Grossbuchstaben in Medikamentennamen die Fehlerrate reduzieren.

image

Auch die Hebammen arbeiten an einer «Weniger-ist-mehr»-Liste

Der Hebammen-Verband will gegen medizinische Über- und Fehlversorgung vorgehen. Der Berufsverband schliesst sich deshalb der Bewegung «Choosing Wisely» von Smarter Medicine an.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.