Trotz der wachsenden Bedeutung von Betreuungsangeboten wie Alterswohnungen, Tages- und Nachtstrukturen oder Kurzaufenthalte in Heimen fehlen dazu statistische Informationen, wie das
Gesundheitsobservatorium (Obsan) in einem Bericht schreibt. Nun liefert es mit Hilfe von Ecoplan einen ersten Überblick über diese so genannten intermediären Strukturen ausserhalb von Spitex-Betreuung oder Alters- und Pflegeheimen
850 so genannte intermediäre Strukturen
Gemäss Informationen der Kantone gibt es in der Schweiz über 850 Strukturen und 16'000 Alterswohnungen, die betreutes Wohnen anbieten. Zu ihrem Kernangebot gehören ein Notrufsystem, Aktivitäten und Veranstaltungen sowie ein Mahlzeitendienst.
Weiter meldeten die Kantone rund 400 Einrichtungen, die Tages- und Nachtstrukturen für ältere Menschen anbieten. Bei zwei Dritteln ist auch die Zahl der Plätze bekannt: So wurden mehr als 2000 Tages- und 150 Nachtplätze gemeldet.
Eine Tagesstruktur hat durchschnittlich acht, eine Nachtstruktur vier Plätze. Im Jahr 2014 nutzten 4'300 Menschen das Angebot. Die meisten Einrichtungen betreuen auch pflegebedürftige Personen und Menschen mit Demenz.
Grosse kantonale Unterschiede
Die Auswertung zeigt, dass intermediäre Strukturen in den Kantonen unterschiedlich stark ausgeprägt sind. Stark sind die Kantone Basel-Stadt, Graubünden und Waadt. Sie haben vergleichsweise viele Alterswohnungen und Plätze in Tagesstrukturen.
In fünf Kantonen sind die verschiedenen Wohnformen unterschiedlich stark ausgeprägt: Im Kanton Zug gibt es viele Alterswohnungen aber wenige Kurzzeitplätze in Heimen. Umgekehrt ist es im Kanton Neuenburg, der bei Kurzzeitplätzen im Heim relativ stark ist, aber wenige Tages- und Nachtstrukturen bietet. In diese Kategorie fallen auch die Kantone Genf, Obwalden und Uri.
Wichtige Rolle für ältere Menschen
Aussagen haben auch die Kantone Glarus und Jura geliefert: Dort sind die Strukturen im Verhältnis zu ihrer älteren Bevölkerung weniger ausgeprägt als bei den anderen genannten Kantonen.
Laut Bericht machen die Zahlen deutlich, dass intermediäre Strukturen bereits heute eine wichtige Rolle im Versorgungsnetz für ältere Personen in der Schweiz spielen.