Im April 2021 musste der
Gemeinderat Heiden «mit grosser Betroffenheit» den Entscheid des Regierungsrats zur Schliessung des Spitalstandorts Heiden per Ende 2021 zur Kenntnis nehmen. Für Heiden und das gesamte Appenzeller Vorderland bedeutete dies einen «herben Verlust, verbunden mit dem Abbau von vielen Arbeitsplätzen und einem tiefen Einschnitt in die medizinische Grundversorgung», wie der Gemeinderat damals schrieb.
Eigentlich hätte der Spitalbetrieb bis Ende 2021 aufrecht erhalten werden sollen. Die Schliessung des finanziell angeschlagenen Spitals erfolgte jedoch bereits am 31. Juli 2021; laut Angaben des Spitalverbunds Appenzell Ausserrhoden (Svar) wegen der
«dynamischen Personalsituation».
Am 4. April, lediglich neuen Monate später, wird gemäss Pressemitteilung nun das Medizinisches Ambulatorium (MAiH) im ehemaligen Spitalgebäude eröffnet. Wie Pascale Brei, Co-Geschäftsleitung «MAiH», gegenüber Medinside erklärt, wird der Eingangsbereich spätestens ab Ende April wie auf dem Bild oben beschriftet sein. Die offizielle Eröffnungsfeier findet am 1. Juli statt.
Häusärztinnen und -ärzte gesucht
Die Eröffnung eines Medizinischen Ambulatoriums möglich gemacht haben der Gemeinderat, Persönlichkeiten aus Heiden und ehemalige Mitarbeitende des Spitals Heiden. Am 21. November erhielt die Arbeitsgruppe – bestehend aus Ärztinnen und Ärzten, einer Physiotherapeutin, medizinischen Praxisassistentinnen, Pflegenden und medizinischen Sekretärinnen -, eine wichtige Mitteilung: Unter dem Lead von Finanzdirektor Paul Signer hatte der Regierungsrat einer Teilnutzung des Spitalgebäudes als Ärztezentrum zugestimmt.
Massgeblich an der Realisierung beteiligt gewesen sei Thomas Langer, langjähriger Hausarzt in Wolfhalden, heisst es weiter. Langer werde seine Hausarztpraxis Ende März ins «MAiH» verlagern.
Durch die Bereitstellung der Infrastruktur sollen Hausärztinnen und Hausärzte – auch im Teilpensum – für die Arbeit im MAiH gewonnen werden. Ab September 2022 sollen regelmässig junge Ärztinnen und Ärzte in Hausarztmedizin ausgebildet werden.
Ein breit gefächertes Angebot
Ab der Eröffnung im April wird die Bevölkerung von pneumologischen, gastroenterologischen, nephrologischen, psychiatrischen, urologischen, handchirurgischen, gynäkologischen und chirurgischen Sprechstunden profitieren.
Ziel sei es, weitere Fachdisziplinen dazuzugewinnen. Dank der Unterstützung des Spitalverbundes Appenzell Ausserrhoden (SVAR) sei es möglich, die Spezialsprechstunden von Januar bis März bis zur Eröffnung des «MAiH» am 4. April 2022 aufrechtzuerhalten. Und: Fachärzte des SVAR werden in einer Kooperation mit dem «MAiH» auch zukünftig Sprechstunde in Heiden anbieten.
Zum Team des MAiH gehören:
- Christine Allenspach, MPA
- Corinne Bischofberger, MPA
- Larissa Blatter, MPA in Ausbildung
- Pascale Brei, Handchirurgin
- Irène Bruderer, ehemalige Leiterin Labor Spital Heiden und Verwaltungsratsmitglied MAiH
- Caroline Brunner, Arztsekretärin
- Christian Eder, Psychiater
- Julia Flury, MPA
- Sandra Hax, Sekretärin
- Anita Hühner-Rentsch, diplomierte Pflegefachfrau
- Othmar Kehl, ehemaliger Chefarzt Medizin Spital Heiden und
- Verwaltungsratspräsident MAiH
- Thomas Kempmann, Gastroenterologe
- Thomas Langer, Hausarzt
- Edith Maier, diplomierte Pflegefachfrau
- Daniel Meyer, Urologe
- Irene Sonderegger, Physiotherapeutin
- Simon Wespi, Pneumologe
Unterstützt wird das Team ausserdem von Konsiliarärzten des SVAR:
- Tanja Staub, Nephrologie
- Ulrich Beurer, Gynäkologie
- Gustav Clausen, Allgemeine Chirurgie