Das Glioblastom ist der häufigste bösartige Hirntumor und wegen seinem aggressiven Wachstum besonders gefürchtet. Die Prognosen sind, trotz medizinischen Fortschritten, noch immer schlecht. Ein Biotech-Unternehmen aus der Schweiz, an dessen Spitze der ETH Biotechnologie Professor Dario Neri steht, hat eine neue Behandlungsmethode entwickelt, die in ersten Studien vielversprechende Resultate gezeigt hat.
Tumor schrumpfte um bis zu 90 Prozent
Nach einer experimentellen Behandlung mit dem Medikament «Fibromun» schrumpfte das bisher unheilbare Glioblastom bei manchen Patienten um mehr als 90 Prozent. Bei anderen Patienten war der Rückgang kleiner, profitiert haben aber fast alle der Patienten, die am Universitätsspital Zürich im Rahmen einer Phase-II-Studie behandelt wurden.
Weniger Nebenwirkungen als bei Chemotherapie
Die Therapie setzt auf eine neue Art von Krebsmedikamenten, bei der altbekannte Zellgifte mit spezifischen Molekülen verbunden werden, die an Tumorzellen haften bleiben. «Unsere Medikamente greifen selektiv die bösartigen Krebszellen an – anders als die Medikamente bei üblichen Chemotherapien», sagt dazu Dario Neri. Erfolg zeigt diese Technologie auch bei Patienten mit Weichteiltumoren und bei Patienten mit fortgeschrittenem schwarzem Hautkrebs.
Sechs Schweizer Spitäler testen neue Therapie
Getestet werden die neuen Behandlungsmethoden an sechs Schweizer Spitälern; aktuell laufen bereits Phase-III-Studien. Behandelt wurden bis jetzt mehr als 180 Hautkrebs- und Glioblastom-Patienten und im Herbst sollen die definitiven Auswertungen vorliegen.