Viktor 2023: Ein Lob der Rundum-Versorgung

Das Gesundheitszentrum Unterengadin zeigt, wie man in einer ländlichen Region ein umfassendes Medizin-Angebot sicherstellt – ein enorm umfassendes Angebot sogar.

, 15. März 2024 um 16:13
image
Umfassend ist hier ernst gemeint: Joachim Koppenberg, Arzt und Direktor des Center da Sandà Engiadina Bassa  |  Bild: Santémedia.
Seien wir ehrlich: Der «Viktor» für die «innovativste Kooperation von Pflegekräften, Ärzteschaft und anderen Gesundheitsberufen» (so der offizielle Name) ging diesmal an ein Projekt, das letztes Jahr nicht unbedingt stärker auffiel als vorletztes oder vor-vorletztes Jahr. Denn das Center da Sandà Engiadina Bassa hat seine Kooperations-Struktur schon seit 2007 aufgebaut.
Aber es macht etwas, was zunehmend gefragt ist. Und damit wird es immer mehr zum Vorbild in einer Zeit, wo die umfassende Gesundheitsversorgung ländlicher Gebiete oder abgelegener Regionen vielfach zum Problem wird.

«Schweizweit einzigartig»

Ein umfassendes Angebot bietet das Gesundheitszentrum Unterengadin schon längst, und umfassend ist hier ernst gemeint: Die Stiftung betreibt so ziemlich alles – von Praxen über Pflegeheime über die Clinica Curativa übers Spital bis hin zum bekannten Wellness-Bad in Scuol.
Und dabei offeriert sie Schulmedizin genauso wie Komplementärmedizin.
Die Organisation habe «den Patientenpfad über eine ganze Gesundheitsregion neu beleuchtet», erklärte Jurymitglied Regula Feldmann zur Wahl: «Ich bin überzeugt, dass so ein Vorgehen schweizweit einzigartig ist», sagte die CEO des Spitals Emmental.
Von Heublumenwickeln bis zur chirurgischen Gallenblasenenternung, verbunden mit dem Bogn Engiadina als Wellness- wie als Tourismusmagnet: Durch sein Rundum-Paket gilt das Center da Sandà Engiadina Bassa sowohl Kanton Graubünden als auch über die Landesgrenzen hinaus als Modell mit Vorbildcharakter.
«Ein Hauptvorteil ist, dass der Patient immer aus der gleichen Hand behandelt wird», fasste es Joachim Koppenberg, der Direktor der Organisation, am Galaabend in Bern zusammen.
image


  • Viktor
  • personelles
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Robert-Bing-Preis an USZ- und EPFL-Neurowissenschaftler

Ausgezeichnet werden Susanne Wegener vom Universitätsspital Zürich sowie Alexander und Mackenzie W. Mathis von der EPFL.

image

LUKS stärkt Brustzentrum in Sursee und Luzern

Kathrin Schwedler übernimmt die Leitung des Brustzentrums in Sursee, Maja von Rotz verstärkt das Brustzentrum in Luzern.

image

Ehemaliger HUG-Chefarzt und Covid-Experte wechselt zu Privatspital

Jérôme Pugin wurde in Genf bekannt als Intensivmediziner und Symbolfigur im Kampf gegen Covid. Nun wird er medizinischer Direktor des Hôpital de La Tour.

image

Mehr Personal und mehr Betten für Altersmedizin

Das Spital Bülach hat künftig 34 Betten und mehr Betreuungspersonal in der Altersmedizin.

image

Neue Köpfe fürs Gesundheitswesen im Jura

Der ehemalige RHNE-Chef Laurent Christe wird Leiter der Gesundheitsdienste. Mattieu Vermeille wird Kantonsarzt.

image

Neue Kategorien für den Viktor Award

Der grosse Preis des Schweizer Gesundheitswesens geht bald in die nächste Runde – mit drei neuen Kategorien.

Vom gleichen Autor

image
Der KI-Ticker

Wo Künstliche Intelligenz das Gesundheitswesen verändert

Chatbox für Patientenfragen ++ Leitfaden: KI in Medizin und Pflege ++ Modell erahnt Parkinson-Risiko ++ KI in der Krebserkennung ++ KI kann aus Sprechweise Demenz ableiten ++

image

«Den Viktor widme ich den 300'000 Long-Covid-Betroffenen»

Chantal Britt kämpft für Sichtbarkeit und Unterstützung von Long-Covid- und Chronic-Fatigue-Erkrankten. Dafür wurde sie mit dem «Viktor»-Award als «herausragendste Persönlichkeit» ausgezeichnet.

image

Viktor 2023: Eine Würdigung der Palliativmedizin

Sophie Pautex gewinnt den «Viktor» für die medizinische Meisterleistung des Jahres. Es ist vielleicht kein Zufall, dass sie Palliativärztin ist.