Herr Liedtke, weshalb stellt sich Hirslanden bereits zum zweiten Mal hinter den Viktor Award?
Der Award ist eine willkommene Initiative, die wir gerne unterstützen. Mehr denn je haben es das Gesundheitswesen im Generellen – egal ob Leistungserbringer, Leistungsträger, Lieferanten, Verbände oder Politik – und engagierte Menschen im Speziellen verdient, dass ihnen Anerkennung für ausgezeichnete Leistungen, Angebote und Innovation zuteil wird – gerade auch im aktuell sehr herausfordernden Umfeld.
Sie sprechen von einem herausfordernden Umfeld. Wo sehen Sie derzeit die grössten Herausforderungen für das Gesundheitswesen?
Die wirtschaftlichen Herausforderungen im Schweizer Gesundheitswesen sind immens. Exogen steigende Kosten bei nicht kostendeckenden Tarifen der stationären und ambulanten Grundversicherung, fallende VVG-Tarife sowie die voranschreitende Ambulantisierung ohne kostendeckende ambulante Tarife machen den Spitälern stark zu schaffen. Und dies bei immer weiter steigenden Erwartungen an die Innovationskraft und Machbarkeitsgrenzen der Medizin.
Was müsste sich aus Ihrer Sicht ändern?
In der Finanzierung der Gesundheitsleistungen müssen wir Anreize gezielter einsetzen. Qualität, Patientenzufriedenheit und Effizienz müssen belohnt werden. Der Nachweis beziehungsweise der Vergleich von entsprechenden transparenten Qualitätsindikatoren ist mit positiven Anreizen gezielt zu fördern. Zudem braucht es eine faire Vergabe von Leistungsaufträgen und gemeinwirtschaftlichen Leistungen; das Submissionsrecht muss hier vollumfänglich gelten.
Hat die Schweizer Gesundheitsbranche an der Viktor Gala denn überhaupt einen Grund zum Feiern?
Wir wollen mit dem Viktor Award ausserordentliche Leistungen ins Zentrum stellen. Persönlichkeiten, die mit hoher Gestaltungskraft und «Purpose» solche Leistungen im Gesundheitswesen erbringen – trotz oder vielleicht gerade wegen all der Herausforderungen –, sollen gebührend gefeiert werden! Ihnen zollen wir mit diesem Award unseren vollen Respekt.
Auf was freuen Sie sich bei der Viktor Gala am 14. März in Bern?
Ich freue mich auf die Begegnung mit meinen Kolleginnen und Kollegen aus der Gesundheitsbranche, auf bereichernde Diskussionen und natürlich auf die Bekanntgabe der Gewinnerinnen und Gewinner.
Viktor 2023: Die Partner
- Presenting Partner «Viktor»: Johnson&Johnson.
- Sponsoren: Hirslande; Die Post – Gesundheitslogistik; Level Consulting, Medtronic.
- Weitere Partner: Intergenerika; Mathys, a company of enovis; Stiftung Lindenhof Bern; Vista Gruppe.
Wir danken allen Sponsoren herzlich für ihr Engagement.
Die bisherigen Sieger
- Das Projekt Viktor startete 2019, als Medinside seine Leserschaft die «wichtigste Person des Gesundheitswesens» küren liess. Der erste Award ging an Antoine Hubert von Swiss Medical Network.
- Im Folgejahr 2020 wurde der KSSG-Infektiologe Pietro Vernazza mit dem Medinside-Preis ausgezeichnet. Auf die «Treppchen-Plätze» kamen Adrian Schmitter vom Kantonsspital Baden sowie SBK-Geschäftsführerin Yvonne Ribi.
- Inzwischen gehört zur Preisverleihung ein grosser Galaabend, an dem Medinside den «Viktor» in Zusammenarbeit mit der Berner Agentur Santemedia verleiht.
- Der erste Viktor-Galaabend stieg im The Dolder Grand Zürich: Die Gewinnerin des Viktor 2021 in der Kategorie der herausragendsten Persönlichkeit war Manuela Stier, Gründerin und Geschäftsführerin des Fördervereins für Kinder mit seltenen Krankheiten (KMSK). Stellvertretend für die grossartige Leistung der Pflegefachpersonen in der Pandemie durfte Franziska von Arx, Präsidentin der Gesellschaft für Intensivmedizin (SGI), den Preis für die Medizinische Meisterleistung entgegennehmen. In der Kategorie Newcomer des Jahres machte das Startup Qumea das Rennen.
- Der «Viktor» ist inzwischen etabliert als Preis von nationaler Ausstrahlung – als «Oscar der Gesundheitsbranche». Im vergangenen Jahr wurde Enea Martinelli an der Gala im Kursaal Bern als herausragendste Persönlichkeit der Branche ausgezeichnet – es war eine Würdigung seines Engagements für die Medikamentenversorgung. Der Preis für die medizinische Meisterleistung ging an EKIF-Präsident Christoph Berger. Zum Startup des Jahres wählten Jury und Publikum PEDeus (beziehungsweise das Medikamenten-Dosierungs-Tool der Zürcher Firma). Als beliebtester Spitaldirektor gewürdigt wurde Adrian Schmitter vom Kantonsspital Baden. Und die beste Spitalküche – so das Viktor-Ergebnis – bietet das 30köpfige Team des GZO-Spitals Wetzikon.