Fusion der St. Galler Spitalverbunde zu «HOCH Health Ostschweiz»

Die St. Galler Spitalverbunde werden per Anfang Januar zu einem Unternehmen zusammengeführt.

, 3. September 2024 um 08:30
image
Seit Anfang Mai 2024 steht fest, dass die vier Spitalverbunde St. Gallen, Grabs, Uznach und Wil zu einem der grössten Gesundheitsunternehmen der Schweiz fusionieren werden. Der Kantonsrat hatte damals die organisatorische Zusammenlegung der vier Spital-Organisationen beschlossen.
Vier Monate vor der formellen Fusion stellten nun Verwaltungsratspräsident Stefan Kuhn und Stefan Lichtensteiger, CEO des Kantonsspitals St.Gallen, der Öffentlichkeit das neue Konzept vor.

Nur noch eine Geschäftsleitung

Ab Januar 2025 wird eine einzige Geschäftsleitung die operative Führung aller Standorte übernehmen. Diese Aufgabe wird Stefan Lichtensteiger übernehmen.
Wie er erläuterte, wird das Unternehmen in medizinische Departemente gegliedert sein, wobei zentrale Steuerungsfunktionen und Management-Services integriert werden.
  • Die Kliniken, Institute und Zentren werden standortübergreifend in diesen Departementen organisiert, während die Pflege und therapeutischen Bereiche in einem eigenen Departement zusammengefasst werden.
  • Die Vorsitzenden respektive Spitaldirektoren der Standorte Grabs/Altstätten, Uznach und Wil werden mit beratender Funktion in die Geschäftsleitung aufgenommen.
  • Zudem wird die neue Position eines Chief Medical Officer (CMO) eingeführt, die von Simon Wildermuth, Chefarzt der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, übernommen wird.

Gemeinsame Identität

Bisher hatten die vier Spitalverbunde in St. Gallen jeweils einen eigenen Markenauftritt – inklusive unterschiedlicher Logos, Printmaterialien und Websites. Im Rahmen der Fusion wird nun ein gemeinsamer Markenauftritt eingeführt.
«Es war klar, dass wir das vereinheitlichen wollten und mussten», sagt Verwaltungsratspräsident Stefan Kuhn: Der Zusammenschluss und unsere strategischen Ziele erfordern eine einheitliche Markenpräsenz.»
Die neue Marke soll dem fusionierten Spitalverbund eine gemeinsame Identität verleihen.

KSSG bleibt Zentrumsspital

«Der Fokus unserer Strategie liegt weiterhin auf der optimalen Versorgungssicherheit in der Ostschweiz und ist ein klares Bekenntnis zum Erhalt der vier Spitalstandorte», lässt sich Stefan Lichtensteiger in der Pressemitteilung zitieren. So werde das Kantonsspital St.Gallen in der neuen Struktur weiterhin seine Rolle als Zentrumsspital auf universitärem Niveau wahrnehmen.
Die Spitalstandorte Grabs, Uznach und Wil sollen laut Communiqué auch künftig über eine hohe medizinische Kompetenz verfügen, mit Chefärztinnen und Chefärzten vor Ort, um die akutsomatische Grundversorgung im Kanton St.Gallen sicherzustellen.
Entscheidend sei aber auch, dass man ab Januar 2025 über mehr «unternehmerische Freiheiten» verfüge, heisst es weiter in der Mitteilung. «Dies erlaubt es uns, den Ausbau ambulanter Strukturen in der Ostschweiz und im Fürstentum Liechtenstein zu prüfen. Wir sind froh, nun über gleich lange Spiesse wie die Mitbewerber zu verfügen.»

  • Hoch Health Ostschweiz
  • spital
  • KSSG
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Glarus prüft Ambulatorium auf dem Areal des Kantonsspitals

Damit soll das KSGL effizienter werden – und nebenbei noch Mieteinnahmen erzielen.

image

Ein beruhigendes Signal für die Region Zofingen – oder doch nicht?

Die KSA-Gruppe hat nun die Leitung des Spitals Zofingen per Inserat ausgeschrieben. Die Kantonsregierung drängt aber darauf, dass «verschiedene Optionen» geprüft werden.

image

Gefässchirurg wechselt vom Triemli ans Luzerner Kantonsspital

Die Klinik für Gefässchirurgie im Luzerner Kantonsspital hat einen neuen Co-Chefarzt: Nicolas Attigah.

image

Studie: Weniger Narkosegas, mehr Umweltschutz

Das Institut für Anästhesiologie des USZ verwendet weniger Narkosegas, dafür mehr intravenöse Narkosemittel - und konnte damit die Emissionen um 81 Prozent senken.

image

Hirnschlag erst spät behandelt – Spital nicht schuldig

Ein Genfer Spital hat bei einer Notfall-Patientin erst nach 12 Stunden einen Hirnschlag diagnostiziert. Trotzdem ist es keinen Schadenersatz schuldig.

image

Klinik Pyramide am See zügelt in die Privatklinik Bethanien

Die beiden Zürcher Kliniken von Swiss Medical Network spannen ab Oktober zusammen.

Vom gleichen Autor

image

Allcare: Hausarztkette in Zürich ist konkurs

Ärztemangel, galoppierende Lohnforderungen, fehlendes Commitment: dies die Erklärungen für die Notlage.

image

«Der Numerus Clausus muss weg»

Seit Jahren fordern Ärzteverbände und Politiker die Abschaffung des NC. Nun könnte es sich konkretisieren.

image

Uri und Obwalden suchen einen neuen Kantonsarzt

Jürg Bollhalder tritt per Juni 2025 zurück.