Durch präzise und rechtzeitige Diagnosen können Krankheiten frühzeitig erkannt und gezielte Behandlungen eingeleitet werden. Dies führt nicht nur zu einer verbesserten individuellen Gesundheit, sondern trägt – besonders im Falle von übertragbaren Krankheiten – auch massgeblich zur Vermeidung von langfristigen gesellschaftlichen und volkswirtschaftlichen Belastungen bei.
So konnten während der Covid Pandemie durch frühzeitiges Testen 2,5 Millionen Infektionen vermieden werden, was ungefähr 35’000 Einweisungen ins Spital und 0,8 Milliarden Franken Behandlungskosten einsparte (Prognos:
Der Nutzen von Corona-Tests, 2022. Annahme: Effektstärke «Mittlerer Effekt»).
Andererseits hat die Labormedizin auch bei nicht übertragbaren Krankheiten einen hohen Nutzen. So wurde gezeigt, dass durch den Einsatz von Laborparametern das Risiko einer Präeklampsie (einer Bluthochdruckerkrankung bei Schwangeren) vorhergesagt werden kann. Dies verringert Schwangerschaftskomplikationen und führt zu geringeren durchschnittlichen Kosten von 3’374 Franken pro hospitalisierter Patientin. Dies entspricht
gesamtschweizerisch 2,4 Millionen Franken potenzieller Einsparungen pro Jahr.
Nutzenpotenziale dieser Grössenordnung bedingen substanzielle Investitionen in die Forschung und Entwicklung. Die Diagnostikbranche ist mit ihren F&E-Aufwendungen eine wichtige Akteurin im Forschungsplatz Schweiz. Dies zeigte auch der neuste Branchenreport des Schweizerischer
Verbands der Diagnostikindustrie (SVD) mit dem
Verband der medizinischen Laboratorien (FAMH) und der Schweizerischen Union für Labormedizin (SULM).
«Die Hälfte aller Diagnostik-Unternehmen planen in den nächsten zwei Jahren Investitionen zur Stärkung der Innovationskraft und des Wachstumspotentials.»
Der Branchenreport zeigt, dass die Laborbranche 2022 eine Bruttowertschöpfung von 2,8 Milliarden Franken erwirtschaftete und rund 12'000 Arbeitnehmende zählte. Darin spiegelt sich die Relevanz der Labordiagnostik in der Gesundheitswirtschaft, aber auch ihre volkswirtschaftliche Bedeutung als Arbeitgeberin und als Investorin in Forschung und Entwicklung.
Mit einem gesunden Mix aus Grosslaboren und kleineren Unternehmen sorgt die Marktstruktur für eine flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit hochwertigen Labordienstleistungen. Beachtenswert sind die Investitionen in Forschung und Entwicklung: 70 Prozent der Hersteller und der Handelsunternehmen, 60 Prozent der Privatlabore und 30 Prozent der Spitallabore betreiben Forschung und Entwicklung in der Schweiz oder im Ausland.
15 Millionen für Forschung – jeden Tag
Gemäss dem Branchenreport 2023 planen ausserdem insgesamt mehr als die Hälfte aller Unternehmen, in den nächsten zwei Jahren Investitionen zur Stärkung der Innovationskraft und des Wachstumspotentials zu tätigen. Dabei sind Investitionen in die Bereiche IT, Datensicherheit und Digitalisierung besonders wichtig.
Die Roche Gruppe im Vergleich investiert in den beiden Divisionen Pharma und Diagnostik jeden Arbeitstag 15 Millionen in Forschung und Entwicklung in der Schweiz. Zusätzlich zu den eigenen 14’150 Arbeitsplätzen generiert Roche in der Schweiz mehr als 45’000 Arbeitsplätze entlang der Lieferkette.
Die Labordiagnostik-Branche hat sich in den Jahren 2019 bis 2022 insgesamt erfreulich entwickelt, wurden doch insgesamt 1’300 (+12%) neue Arbeitsplätze geschaffen. Die Zunahme der Bruttowertschöpfung fiel mit 8% im selben Zeitraum geringer aus. Veränderte Rahmenbedingungen können sich ertragsmindernd auswirken und letztlich eine Ausdünnung des Angebots an Produkten und Dienstleistungen nach sich ziehen.
Zu nennen sind etwa: der Fachkräftemangel; die im August 2022 in Kraft getretene, zehnprozentige Senkung der Labortarife; die Belastung der Privatlabore durch den allgemeinen Kostendruck in der Obligatorischen Krankenpflegeversicherung; sowie die neue Verordnung über In-vitro-Diagnostika (IvDV), die eine Zunahme der allgemeinen Betriebskosten und des Aufwands für Qualitätskontrollen mit sich brachte.
«Es ist essentiell, dass nicht Hürden entstehen durch komplexer werdende Regularien, zunehmenden Kostendruck und aufwendige Bürokratie.»
Als weltweit grösstes Biotechnologieunternehmen und globaler Marktführer in der In-vitro-Diagnostik mit Hauptsitz in der Schweiz möchte Roche weiterhin einen aktiven Beitrag leisten, um den Wirtschaftsstandort Schweiz zu stärken, Forschung und Innovation zu fördern sowie die hohe Qualität unseres Gesundheitswesens und dessen langfristiger Finanzierbarkeit zu sichern. Daher ist es essentiell, dass durch komplexer werdende Regularien, zunehmenden Kostendruck und aufwendige Bürokratie keine unüberwindbaren Hürden entstehen.
Roche Diagnostics möchte sicherstellen, dass die Schweizer Bevölkerung einen nachhaltigen Zugang zu innovativen und qualitativ hochstehenden Diagnostiklösungen hat. Denn obgleich die Labordiagnostik nur 3 Prozent der gesamten Gesundheitsausgaben ausmacht, beruhen 70 Prozent der medizinischen Entscheidungen auf Laborresultaten.