CHUV schafft neues Zentrum für Melanome und Hauttumore

Es ist das zehnte interdisziplinäre Onkologie-Zentrum in Lausanne – und «ein bedeutsamer Fortschritt für die ganze Schweiz».

, 12. August 2024 um 09:00
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Tumorboard am Centre hospitalier universitaire vaudois  |  Bild: Jeanne Martel / CHUV.
Das Lausanner Unispital CHUV eröffnet ein eigenes interdisziplinäres Zentrum für Patienten mit Melanomen und anderen Hautkrebs-Formen. Das neue Centre des mélanomes et des tumeurs cutanées verbindet Spezialisten aus Dermatologie, Onkologie, Otorhinolaryngologie, Pathologie, Viszeralchirurgie, Orthopädie und Plastische Chirurgie sowie aus Nuklearmedizin, Radiologie und Radiotherapie.
Gemeinsam sollen inbesondere personalisierte und innovative Behandlungen angeboten werden.
Medizinischer Direktor der neuen Organisation ist der Dermatologe Olivier Gaide, in Zusammenarbeit mit der Onkologin Sofiya Latifyan. «Die Eröffnung des Zentrums ist ein bedeutsamer Fortschritt nicht nur für die Region Lausanne, sondern für die ganze Schweiz», lassen sich die Leiter zitieren: «Es bietet den Patienten Zugang zu spezialisierten und personalisierten Behandlungen, und es trägt zugleich zur medizinischen Forschung im Feld der Hautkrebs-Arten bei.»
Auf der wissenschaftlichen Seite baut das Zentrum obendrein auf die Expertise von John Haanen, dem bekannten Melanom-Onkologen, der seit 2023 am CHUV ist und für seine Forschung jüngst den Lifetime Achievement Award der European Society for Medical Oncology ESMO gewonnen hat.

Feste Ansprechperson

Das CHUV-Zentrum für Melanome und Hauttumoren wird sich an klinischen Studien beteiligen – sowie an Projekten, bei denen neue Therapien und bessere Behandlungsprotokolle entwickelt werden. Zugleich offeriert es Programme, um Verfahren und Fortschritte auf diesem Gebiet zu streuen.
In der Pflege wiederum erhalten die Patienten während der gesamten Behandlungsdauer eine feste Ansprechperson, die auch Orientierung im Gesundheitssystem bietet oder zu weiteren internen und externen Ressourcen führt. «Wir greifen im gesamten Pflegeverlauf ein, insbesondere indem wir die Prioritäten jedes Einzelnen identifizieren: zum Beispiel Ängste, Sorgen und organisatorische Probleme wegen Kindern oder der Arbeit», sagen die spezialisierten Pflegefachleute Pauline Keraron und Philippe Glémarec: «Wir sind auch dazu da, den Patienten emotionale Unterstützung zu bieten und sie beim Selbstmanagement ihrer Krankheit und der Behandlungen zu unterstützen.»
Das Waadtländer Uni- und Kantonsspital CHUV hat seit 2009 schon mehrere interdisziplinäre Onkologie-Zentren aufgebaut, so ein Brust-, ein Prostata-, ein Thorax-Tumore- und ein Leber-Pankreas-Zentrum.
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