53’800 Unterschriften für die Haus- und Kinderarzt-Versorgung

Per Petition fordert der Verband Mfe mehr Studien- und Praxisassistenz-Plätze – sowie 200 Millionen Franken.

, 12. September 2024 um 13:42
image
Sébastien Jotterand, Stefan Roth und Monika Reber vom Verband Mfe mit Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider bei der Einreichung der Petition | Bild: PD
53’800 Personen fordern, dass die Schweiz mehr tut für die Ausbildung von Haus- und Kinderärzten. Eine entsprechende Petition hat der Verband Mfe heute in Bern eingereicht.
Konkret sollen vier Massnahmen helfen, dass die medizinische Grundversorgung auch in Zukunft sichergestellt ist:
  • Mehr Medizinstudienplätze. Die Mfe-Petition fordert, dass Anzahl an Studienplätzen von 1’300 auf 1’800 erhöht wird – mit einem neuen Investitionspaket für die medizinischen Uni-Fakultäten.
  • Mehr Medizinstudenten für die Haus- und Kinderarztmedizin. Eine stärkere und attraktivere Hausarztmedizin an den Unis soll dazu beitragen, dass dereinst mindestens 50 Prozent der Medizinstudentinnen und -studenten die Haus- und Kinderarztmedizin wählen.
  • Mehr Praxisassistenzstellen. Die entsprechende Zahl soll von heute 280 auf 720 erhöht werden.
  • Ein «Impulsprogramm Hausarztmedizin». Die Mfe-Petition veranschlagt dafür 200 Millionen Franken für den Zeitraum von 2025 bis 2028.
«Eines ist klar: Es muss sofort etwas geschehen. Die Politik muss jetzt handeln, um eine weitere Verschärfung der Versorgungskrise in der Haus- und Kinderarztmedizin zu vermeiden», sagte Monika Reber, Co-Präsidentin des Verbands Mfe Haus- und Kinderärzte Schweiz, anlässlich der Einreichung.
Im Hintergrund steht, dass der Ständerat in dieser Session über die Verteilung der so genannten BFI-Gelder beraten wird – also der Bundesbeiträge für Bildung, Forschung und Innovation. Dabei hat der Bundesrat für das Gesamtprogramm fast 30 Milliarden Franken für die kommenden drei Jahre beantragt.
Etwas davon auch der ärztlichen Grundversorgung zugutekommen, so der Mfe: «Die beantragten 200 Millionen Franken sind in der Gesamtsumme ein sehr kleiner Teil – für die Zukunft unseres Gesundheitswesens und die Sicherung der medizinischen Grundversorgung aber eine hochdringliche und relevante Stärkung», sagt Mfe-Co-Präsident Sébastien Jotterand.
  • hausärzte
  • Hausarztmedizin
  • Kinderärzte
  • Pädiatrie
  • politik
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Argomed lädt zum HausarztFORUM

Die Veranstaltung bietet Ihnen die perfekte Plattform, um über aktuelle Themen, Best Practices und die täglichen Herausforderungen in der Praxis zu diskutieren.

image

«Der Numerus Clausus muss weg»

Seit Jahren fordern Ärzteverbände und Politiker die Abschaffung des NC. Nun könnte es sich konkretisieren.

image

Spitäler: Der Bundesrat fühlt sich nicht zuständig

Die Landesregierung bleibt dabei: Es liege an den Kantonen, eine intelligentere Spitalplanung aufzugleisen – nicht am Bund.

image
Gastbeitrag von Felix Huber und Guido Klaus

Koordinierte Versorgung braucht Anreize – keine neue Regulierung

Hausarztmodelle sind oft ein Rettungsanker für chronisch Kranke. Wenn wir nicht aufpassen, würgt das Spar-Massnahmenpaket des Bundes hier viele Chancen ab.

image

Anbieter des E-Patientendossiers erhalten Geld

Bis zu 30 Franken pro EPD-Eröffnung erhalten die Anbieter ab Oktober. So will der Bundesrat das Patientendossier vorläufig retten.

image

Werden Mammografien wegen Tardoc unrentabel?

Laut einer SP-Nationalrätin droht nun ein Rückgang bei den Mammografie-Screenings. Der Bundesrat widerspricht.

Vom gleichen Autor

image

Gewalt im Spital: In Italien ruft man schon nach dem Militär

Auch im Nachbarland werden die Attacken aufs Gesundheitspersonal zum Politikum. Ein Spitaldirektor stellt klar: Entweder es geschieht etwas – oder der Notfall wird geschlossen.

image

Arbeitszeiten: Auch das KSW strebt das 42+4-Modell an

Das Kantonsspital Winterthur plant, die Arbeitszeiten zu reduzieren – und sucht Einspar-Möglichkeiten im bürokratischen Bereich.

image

Mit einer Karte gegen Apotheken-Taxen

Die Stiftung für Konsumentenschutz macht Druck gegen die Sonderkosten durch so genannte «Medikamenten-Checks» und «Bezugs-Checks».