CHUV: Die Zahlen sind rot – aber immerhin nicht röter

Beim Lausanner Universitätsspital soll eine Taskforce nun helfen, das finanzielle Gleichgewicht wieder zu erlangen.

, 29. August 2024 um 09:32
image
Hauptgebäude des CHUV in Lausanne  |  Bild: PD
Mit dem CHUV hat nun das letzte grosse Schweizer Spital seinen Jahresbericht 2023 veröffentlicht. Und dabei fügt sich das Centre hospitalier universitaire vaudois nahtlos ins nationale Gesamtbild: Die Zahlen sind rot – der betriebliche Jahresverlust erreichte 24,8 Millionen Franken. Und die Ebitda-Marge ist weit entfernt von der bekannten 10-Prozent-Schallmauer – sie steht am Nullpunkt.
Immerhin: Der Betriebsverlust des CHUV fiel tiefer aus budgetiert (26 Millionen Franken). Im Vergleich zu den anderen Universitätsspitälern schnitt das Lausanner Unispital eher im gemässigteren Bereich ab. Und im Vergleich zum Vorjahr, als ebenfalls ein Minus von 24,8 Millionen ausgewiesen wurde, verschlechterte sich die Lage zumindest nicht.
Obendrein beläuft sich der offizielle Jahresverlust dank einiger einmaliger Zuschüsse nur noch auf 3,4 Millionen Franken.

Mehr Stellen

Insgesamt jedoch zeigt das CHUV – wie der ganze Spitalbereich –, dass höhere Einnahmen nicht genügten, um die steigenden Personal-, Energie- und Betriebskosten aufzufangen. Die Lohnsumme beispielsweise stieg um 2,9 Prozent auf 39,4 Millionen Franken. Die übrigen betrieblichen Kosten legten um 3,5 Prozent auf knapp 18 Millionen Franken zu.
Auf der anderen Seite stiegen die stationären Fälle um 1 Prozent auf 53'900. Im ambulanten Bereich kletterte die Zahl der Tarmed-Taxpunkte deutlicher hoch, nämlich um 8,3 Prozent auf 261 Millionen. Die Stellenzahl des CHUV erhöhte sich um 242 auf 10'185.
Wie die Spitalleitung anlässlich der Daten-Publikation meldet, hat sie eine Taskforce gegründet: Diese soll «die geplante schrittweise Rückkehr zum finanziellen Gleichgewicht unterstützen». Das Team wird nun diverse finanzielle Optimierungs-Schritte planen, umsetzen und überwachen.
CHUV: Jahresbericht 2023


  • spital
  • CHUV
  • Spitalkrise
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

LabPOCT: Ein Werkzeug für all Ihre Laborgeräte

Mit dem System LabPOCT bietet Sonic Suisse ein Cockpit, mit dem Sie sämtliche Analysen verwalten können – sowohl das eigene Praxislabor als auch das externe Sonic Suisse-Labor.

image

KSBL: Zwei Spitäler? Oder ein neues? Der Entscheid fällt 2026.

Die Regierung von Baselland präsentiert ein Rahmenprogramm für die Gesundheits-Versorgung. Sie prüft dabei auch ein Darlehen, damit das Kantonsspital über die nächsten Jahre kommt.

image

Die IS-H-Alternative bereits im Hause

Universitätsklinikum Köln deckt Prozesse von der Aufnahme bis zur Abrechnung in ORBIS ab.

image

CHUV: Claire Charmet folgt auf Nicolas Demartines

Nach einem langen Verfahren holt das Waadtländer Kantons- und Unispitals seine neue Generaldirektorin vom Neuenburger Kantonsspital RHNe.

image

KSA: Erster sondenloser Zweikammer-Herzschrittmacher implantiert

Innovation in der Kardiologie: Am Kantonsspital Aarau wurde der erste sondenlose Zweikammer-Herzschrittmacher implantiert.

image

Im Emmental entsteht ein neues Gesundheitsnetz

Hinter dem Zusammenschluss stehen das Spital Emmental, Spitex- und Langzeitpflege-Institutionen.

Vom gleichen Autor

image

Notfallpauschalen: Das Minenfeld der Rückforderungen

Nach dem Bundesgerichtsurteil zur Notfall-Abrechnung gehen jetzt in der Romandie die Wellen hoch: Ärzte warnen vor Pleiten und Lücken, Politiker planen Vorstösse in Bern.

image

Antibiotika in der Schweiz: Rückgang mit Ausnahmen

Von 2015 bis 2022 sank der Antibiotikaverbrauch in der ambulanten Versorgung deutlich. Doch nicht alle Fachrichtungen zeigen den gleichen Trend.

image

Swiss Nurse Leaders: Wechsel im Vorstand

Hans-Peter Wyss vom Spital Menziken folgt auf Ursi Rieder.