KSBL: Zwei Spitäler? Oder ein neues? Der Entscheid fällt 2026.

Die Regierung von Baselland präsentiert ein Rahmenprogramm für die Gesundheits-Versorgung. Sie prüft dabei auch ein Darlehen, damit das Kantonsspital über die nächsten Jahre kommt.

, 29. November 2024 um 14:03
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Zwei – oder eins in der Mitte? KSBL-Spitäler Bruderholz und Liestal  |  Bild: Google Earth / bearb. Medinside.
Der Regierungsrat des Kantons Baselland hat skizziert, wie er sich die Gesundheitsversorgung in den nächsten Jahren in etwa vorstellt. Die Formel lautet dabei: So viel ambulant wie möglich – in einem Gesundheitsnetzwerk – dezentral, wohnortsnah.
Dazu sieht das Rahmenkonzept «Gesundheit BL 2023» diverse Massnahmenpakete vor:
  • Förderung von Gesundheitszentren, hausarztzentrierten Versorgungszentren und interdisziplinären Praxisgemeinschaften. Ferner von Apotheken mit zusätzlichem medizinischem Angebot, Telemedizin und weiteren Angeboten.
  • Forcierung der Ambulantisierung in der Fläche durch Konzepte wie «Hospital@Home» und «Ambulant+». Erweiterung der «AVOS-Liste» («Ambulant vor stationär»).
  • Erarbeitung einer Strategie für eine zentrale, durchgängig nutzbare gemeinsame Datenplattform für alle Leistungserbringer.
  • Umsetzung eines aufs Gesundheitsnetzwerk abgestimmten Konzepts für Rettungsleistungen.
Als «Rückgrat» des ganzen Systems – zumal in der stationären Versorgung – nennt der Regierungsrat das Kantonsspital KSBL. Wobei aber unklar ist, in wievielen Standorten das KSBL seine Rolle spielen soll. Das Rahmenkonzept ist offen für zwei Varianten:
  • eine mit den bisherigen Standorten Liestal und Bruderholz;
  • eine mit einem neuen Spital im mittleren Baselbiet.

Darlehen fürs KSBL

Der Landrat soll 2026 über die Varianten sowie die Finanzierung entscheiden. Die Modellrechnungen zeigten aber heute schon, dass das KSBL auf finanzielle Unterstützung durch den Kanton angewiesen sein wird, so der Regierungsrat.
Im letzten Jahr verbuchte das KSBL einen Verlust von 25 Millionen Franken. Nun läuft ein Programm, das die Finanzlage in den nächsten vier Jahren verbessern soll. Zugleich prüft die Regierung ein nachrangiges Darlehen ans KSBL, um die Liquidität bis zum Variantenentscheid 2026 zu sichern.
«Durch die in den letzten Jahren durchgeführte Bündelung unserer Angebote sowie der Bildung der interdisziplinären Zentren haben wir die richtige Basis für die Zukunft geschaffen», kommentiert KSBL-Präsidentin Barbara Staehelin das Paket aus Liestal: «Dass sich der Kanton mit seinem Rahmenkonzept voll hinter das systemrelevante, unverzichtbare Kantonsspital stellt und die nötige finanzielle Unterstützung gewährt, ist eine Anerkennung, dass der bisher beschrittene Weg in die richtige Richtung weist. Das KSBL wird darauf aufbauend seine Strategie mit dem Grundsatz ambulant vor stationär verfeinern und gezielt umsetzen.»
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