Demente Menschen zeigen oft auffälliges Verhalten und haben psychische Störungen. In Schweizer Altersheimen erhalten deshalb rund die Hälfte dieser Personen Antipsychotika.
Zu viele Nebenwirkungen
«Dies, obwohl es kaum Studien zur Wirkung gibt und sie ein hohes Nebenwirkungspotential bergen.» Das kritisieren Gabriela Bieri-Brüning, Ärztliche Direktorin Gesundheitszentren für das Alter der Stadt Zürich, und Rafael Meyer, Präsident der Swiss Memory Clinics.
Medikamente zur Beruhigung
Die Untersuchung zeigt: In den Pflegeheimen erhalten Personen mit Demenz häufiger Antipsychotika und Antidepressiva als Bewohnende ohne Demenz.
Im Bericht wird die Vermutung geäussert, dass Menschen mit Demenz die Antipsychotika besonders deshalb verabreicht erhalten, weil sie beruhigend wirken. «Die Resultate deuten darauf hin, dass im Umgang mit Menschen mit Demenz im Heim noch Verbesserungsbedarf besteht», heisst es.
Besser Musik- und Bewegungstherapie
Die Fachgesellschaften empfehlen vor allem nichtmedikamentöse Massnahmen, wenn Demente auffällig werden. Etwa Aktivierungs-, Musik- und Bewegungstherapie, psychosoziale und pflegerische Tätigkeiten. Nur wenn diese nicht ausreichend erfolgreich seien, sollen Medikamente eingesetzt werden.
Stadt Zürich reduzierte Antispsychotika
In der Stadt Zürich seien die von der Nationalen Demenzstrategie entwickelten Empfehlungen umgesetzt worden. Dadurch habe der Gebrauch von Antipsychotika deutlich reduziert werden können.