Der Impfstoff von Astra-Zeneca unter scharfer Kritik

Der Covid-19-Impfstoff, auf den die Schweiz ebenso setzt, soll bei älteren Menschen kaum Wirkung zeigen. Der Hersteller wehrt sich.

, 26. Januar 2021 um 08:21
image
Laut diversen deutschen Medien soll der Impfstoff von Astra-Zeneca bei älteren Menschen eine Wirksamkeit von weniger als zehn Prozent aufweisen. So titelt etwa das «Handelsblatt»: «Astra-Zeneca-Vakzin wirkt bei Senioren offenbar kaum.» Dies, nachdem die deutsche Regierung grosse Hoffnung in die Vakzine des britisch-schwedischen Konzerns gesetzt hatte; er hätte die RNA-Wirkstoffe von Biontech und Moderna ergänzen sollen. 

Verlässliche Quellen

Im Vergleich zum RNA-Impfstoff von Pfizer/Biontech benötigt der Astra-Zeneca-Impfstoff keine extremen Minusgrade bei der Lagerung. Nach Informationen des Handelsblatts aus Koalitionskreisen rechne die Bundesregierung nur mit einer Wirksamkeit von acht Prozent bei den über 65-Jährigen. Dass dieser Impfstoff, für den die EU noch in dieser Woche die Zulassung erteilen könnte, nicht an die über 90 Prozent liegende Wirksamkeit der RNA-Vakzine heranreicht, sei befürchtet worden.

Schweiz setzt ebenso auf Astra-Zeneca

Wie Reuters mitteilt, seien die Berichte laut Astra-Zeneca «völlig inkorrekt».  Auch die britische Regierung  widerspricht den Vorwürfen, dies zeigt ein Beitrag im deutschen Fernsehen. Der Impfstoff habe eine hohe Wirksamkeit, wird attestiert. Interessant: Während die geringe Wirksamkeit für die Berliner Impfstrategie ein grosser Rückschlag ist, werden Senioren in Grossbritannien bereits mit dem Astra-Zeneca-Mittel geimpft. 
Auch die Schweiz setzt auf den Impfstoff: Im letzten Jahr hat der Bund einen Vertrag über die Lieferung von 5,3 Millionen Impfdosen abgeschlossen. Nach den Lieferschwierigkeiten von Pfizer/Biontech gibt es offenbar nun auch Probleme in der Lieferkette des britisch-schwedischen Konzerns: Im ersten Quartal sollen statt 80 Millionen nur 31 Millionen Dosen an die EU geliefert werden.
Artikel teilen
  • Share
  • Tweet
  • Linkedin
  • Whatsapp
  • Telegram
Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Was ist Ihr Beruf?

Wo arbeiten Sie?*

undefined
undefined

*Diese Angaben sind freiwillig. Sie bleiben im Übrigen anonym.
Warum bitten wir Sie darum? Medinside bietet Ihnen die Informationen und Beiträge kostenlos. Das bedeutet, dass wir auf Werbung angewiesen sind. Umgekehrt bedeutet es idealerweise auch, dass Ihnen auf Medinside möglichst nur Werbung gezeigt wird, die zu Ihnen passt und die Sie interessant finden könnten.
Wenn wir durch solche Erhebungen Angaben über das allgemeine Profil des Medinside-Publikums gewinnen, nützt dies allen: Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, uns und unseren Kunden. Vielen Dank!


Mehr zum Thema

image

Neuer Leistungsauftrag für die Oberwaid

Die Klinik Oberwaid ist neu auch mit muskuloskelettaler Rehabilitation auf der Spitalliste der Kantone St. Gallen, Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden. So kann die Oberwaid auch in diesem Fachgebiet grundversicherte Patienten behandeln und leistet einen wichtigen Beitrag in der Region.

image

Zurück in die Vergangenheit: Spitäler wollen Geld vom Kanton

An sich sollten die Kantone ihre Spitäler nicht mehr finanzieren. Doch immer häufiger zahlen die Regierungen trotzdem – und verzerren möglicherweise den Wettbewerb.

image

Luzerner Kantonsspital braucht wohl bald Geld

Die Höhenklinik des Spitals machte 180'000 Franken Verlust - pro Monat. Die Kantonsregierung rechnet damit, dass das Kantonsspital Hilfe braucht.

image

Spital Samedan gehört bald zum Kantonsspital Graubünden

Dadurch werden wohl einzelne Stellen neu ausgerichtet oder aufgehoben. Andererseits dürften in den medizinischen Bereichen rund 20 zusätzliche Stellen entstehen.

image

100 Millionen Franken? Danke, nicht nötig.

Der Kanton Graubünden plante einen Rettungsschirm für notleidende Spitäler und Gesundheits-Institutionen. Die Idee kam schlecht an.

image

LUKS Gruppe baut Verwaltungsrat um

Elsi Meier, Giatgen A. Spinas und Pauline de Vos verlassen das Gremium. Die Nachfolge-Suche hat bereits begonnen.

Vom gleichen Autor

image

Kinderspital verschärft seinen Ton in Sachen Rad-WM

Das Kinderspital ist grundsätzlich verhandlungsbereit. Gibt es keine Änderungen will der Stiftungsratspräsident den Rekurs weiterziehen. Damit droht der Rad-WM das Aus.

image

Das WEF rechnet mit Umwälzungen in einem Viertel aller Jobs

Innerhalb von fünf Jahren sollen 69 Millionen neue Jobs in den Bereichen Gesundheit, Medien oder Bildung entstehen – aber 83 Millionen sollen verschwinden.

image

Das Kantonsspital Obwalden soll eine Tochter der Luks Gruppe werden

Das Kantonsspital Obwalden und die Luks Gruppe streben einen Spitalverbund an. Mit einer Absichtserklärung wurden die Rahmenbedingungen für eine künftige Verbundlösung geschaffen.