Bodensee: Mutmasslich falsche Ärztin vor Gericht

Eine Frau soll sich als falsche Ärztin ausgegeben haben, obwohl sie nur ausgebildete Pflegefachfrau sein soll. Jetzt muss sie sich vor Gericht verantworten.

, 21. Juli 2015 um 08:27
image
  • arbeitswelt
  • ärzte
Seit heute Dienstag 10.00 Uhr steht eine 53-jährige Frau vor dem Konstanzer Amtsgericht. Sie soll Urkunden gefälscht und ohne Approbation als Ärztin gearbeitet haben, wie das Medienportal «Haufe» berichtet.
Eine Frage lautet: Hat sie wirklich amerikanische Facharztdiplome, wie die Deutsche behauptet haben soll? Die Frau sei eigentlich ausgebildete Pflegefachfrau, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Konstanz gegenüber der Zeitung «Südkurier».

Herzzentrum entliess sie fristlos

Konkret geht es um Urkundenfälschung und Anstellungsbetrug. Die Frau fand Anstellung als freischaffende Ärztin bei Rescuemed, ein Tochterunternehmen des Herzzentrums Konstanz. Das Herzzentrum unterhält Kliniken in Konstanz und in Kreuzlingen.
Von November 2012 bis April 2013 arbeitete sie dort, unter anderem auch in Kreuzlingen. Im Juni 2013 entliess sie die Geschäftsführung fristlos wegen des Schwindelverdachts.

In Schweizer Kliniken und Praxen tätig

Ausserdem soll die 53-Jährige laut Medienbericht mit ihrer Masche in mehreren Schweizer Kliniken und Praxen Arbeit als Ärztin bekommen haben. 
Das Herzzentrum Bodensee stand 2013 selbst monatelang in der Kritik (mehr dazu etwa hier). Der Klinik wurde unter anderem vorgeworfen, Patienten nicht zertifizierte Herzklappen eingesetzt zu haben. 
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

KSBL: Lohnsumme steigt um 0,5 Prozent

Gehaltsanpassungen, bezahlte Umkleidezeit, klarere Arbeitszeiten für Oberärzte: Das Kantonsspital Baselland passt diverse Anstellungsbedingungen an.

image

Sinkende Impfbereitschaft beim Gesundheits-Personal – ein Backlash?

Impf-Experte Christoph Berger bemerkt, dass die Impfquote bei den Spitalangestellten wieder sinkt. Und hat einen Verdacht.

image

Bilden Sie sich mit aktuellem Wissen in der Suizidprävention weiter

Ziel des neuen CAS Suizidprävention am Departement Gesundheit der ZHAW ist es, Suizidgedanken frühzeitig zu erkennen und Interventionen einzuleiten. Teilnehmende lernen dies in interprofessioneller Weiterbildung mit Fachpersonen aus Gesundheits-, Bildungs- und Sozialberufen.

image

Ehemaliger HUG-Chefarzt und Covid-Experte wechselt zu Privatspital

Jérôme Pugin wurde in Genf bekannt als Intensivmediziner und Symbolfigur im Kampf gegen Covid. Nun wird er medizinischer Direktor des Hôpital de La Tour.

image

Bundesrat regelt das militärische Gesundheitswesen

Bisher fehlten in der Schweiz spezielle Regeln für das militärische Gesundheitswesen. Nun will der Bundesrat diese Lücke füllen.

image

Hohe Auszeichnung für CHUV-Forscher

George Coukos wurde in die U.S. National Academy of Medicine für Krebsforschung gewählt.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.