Einziger Tetanus-Impfstoff wird nicht mehr produziert

Bei der Starrkrampfimpfung muss auf ein Kombipräparat ausgewichen werden. Das sorgt für Mehrkosten - auch könnten Lieferengpässe drohen.

, 6. Februar 2019 um 10:34
image
  • impfung
  • lieferengpass
  • praxis
Impfungen sind überlebenswichtig. Dennoch kommt es immer wieder zu Engpässen. Dies auch, weil die Präparate für die Hersteller zu wenig lukrativ sind. Aufgrund der immer kleiner werdenden Zahl an Produzenten kommt es immer öfter zu Engpässen. Gar nicht mehr produziert wird der einzige in der Schweiz gegen Starrkrampf zugelassene Impfstoff. GlaxoSmithKline stellt den Impfstoff Td-pur nicht mehr her.
Wird nun eine Tetanusimpfung notwendig, muss auf ein Kombiprodukt zurückgegriffen werden, dass auch Schutz gegen Pertussis und Polio bietet. Bei der flächendeckend und wiederkehrend erfolgenden Tetanusimpfungen wird dies zu Mehrkosten führen. 
Die Überimpfung sei «immunologisch problemlos und führt nicht zu vermehrten Nebenwirkungen», zitiert das Onlineportal «Nau»  aus einem Merkblatt des Bundesamt für Gesundheit (BAG). Ein Problem stellt aber die Tatsache dar, dass es in der Vergangenheit genau bei diesen Kombi-Präparaten schon zu Lieferengpässe gekommen sei.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Zürich: Teil-Einigung im Tarifstreit, Taxpunktwert steigt um 2 Rappen

Die Ärztegesellschaft des Kantons Zürich einigte sich mit HSK und CSS auf einen Wert für die ambulant tätigen Mediziner.

image

Notfallpauschalen: Bundesrat kann nichts tun

Die Landesregierung sieht keine Möglichkeit, dass Bern kurzfristig eingreift. Allerdings wird sie im Tardoc-Verfahren speziell auf die Dringlichkeits-Entschädigungen achten.

image

Cyberattacke auf Praxisgruppe Vidymed

Die Waadtländer Gruppe kämpft mit den Folgen eines Cyberangriffs, der ihre IT-Systeme lahmlegte. Ein Krisenstab sucht allfällige Datenlecks.

image

Krise bei Permanencen und Praxen: Wird der Bundesrat aktiv?

Was bewirkt der Bundesgerichts-Eingriff bei den Notfall-Entschädigungen? Was kann die Politik tun? Dazu muss die Landesregierung am Montag Stellung nehmen.

image

Streik der Genfer Kinderärzte: Jurassische Kollegen könnten nachziehen

Die Kinderärzte des Jura drohen mit einem Ausstand. Offenbar fordern Krankenkassen nun auch von niedergelassenen Ärzten die Rückzahlung früherer Notfall-Entschädigungen.

image

Notfallpauschalen: Das Minenfeld der Rückforderungen

Nach dem Bundesgerichtsurteil zur Notfall-Abrechnung gehen jetzt in der Romandie die Wellen hoch: Ärzte warnen vor Pleiten und Lücken, Politiker planen Vorstösse in Bern.

Vom gleichen Autor

image

Covid-19 ist auch für das DRG-System eine Herausforderung

Die Fallpauschalen wurden für die Vergütung von Covid-19-Behandlungen adaptiert. Dieses Fazit zieht der Direktor eines Unispitals.

image

Ein Vogel verzögert Unispital-Neubau

Ein vom Aussterben bedrohter Wanderfalke nistet im künftigen Zürcher Kispi. Auch sonst sieht sich das Spital als Bauherrin mit speziellen Herausforderungen konfrontiert.

image

Preisdeckel für lukrative Spitalbehandlungen?

Das DRG-Modell setzt Fehlanreize, die zu Mengenausweitungen führen. Der Bund will deshalb eine gedeckelte Grundpauschale - für den Direktor des Unispitals Basel ist das der völlig falsche Weg.