Die Impfungen des Gesundheitspersonals im Kanton Zürich laufen auf Hochtouren - soweit es die 3000 Impfdosen zulassen. Dies ist auch in den städtischen Alters- und Pflegezentren sowie im Stadtspital Waid und Triemli der Fall. Wie viele Fachkräfte sich bis dato für die Impfung angemeldet haben, darüber will man noch keine Auskunft geben. Grund: Da die Impfungen erst angelaufen seien, sei es für eine aussagekräftige Erhebung der Zahlen zurzeit noch zu früh, hiess es bei den entsprechenden Kommunikationsabteilungen.
Laut Gaby Bieri, ärztliche Direktorin Pflegezentren Stadt Zürich, entspricht das Impf-Interesse der Fachkräfte den Erwartungen. «Wir sind bisher zufrieden, hoffen aber schon, in den nächsten Tagen noch mehr Impfwillige zu gewinnen», sagt sie. Anders ist es im Stadtspital Waid und Triemli: «Das Impf-Interesse unserer Mitarbeitenden ist sehr hoch», teilt Maria Rodriguez, Mediensprecherin, mit.
Impfbereitschaft trotz Skepsis hoch?
Dass die Covid-19-Impfbereitschaft des Gesundheitspersonals der Spitäler bei 60 bis 70 Prozent liegt, damit überraschte der gestrige SRF-Beitrag «
Impfstart für Pflegepersonal». Zum Vergleich: Bei der Grippeimpfung liegt die Quote bei 29,3 Prozent. Untersucht hat dies der Verband Zürcher Krankenhäuser (VZK). Doch wie kommt es zu dieser hohen Covid-19 Impfbereitschaft? Waren doch viele kritische Stimmen hinsichtlich des Impfstoffs aus der Branche zu vernehmen, wie dieses Portal berichtete.
Ronald Alder nimmt Stellung
«Die Spitäler können noch keine konkreten Zahlen bekanntgeben», wie Ronald Alder, Leiter Public Affairs und stellvertretender Geschäftsleiter VZK, gegenüber Medinside bestätigt. Doch aufgrund der ersten Rückmeldungen könne man von einer Covid-19-Impfquote von 60 bis 70 Prozent bei denjenigen Gesundheitsfachpersonen ausgehen, die mit Covid-19-Patienten in direktem Kontakt sind. Den Spitälern würden derzeit jedoch lediglich 3000 Impfdosen zur Verfügung stehen. «Deshalb werden zuerst diejenigen geimpft, die in direktem Kontakt mit den Patienten sind; das sind Fachkräfte auf den Intensiv- und Isolationsstationen», so Alder.
«Darüber sind wir sehr erfreut», sagt Alder. Man habe sich diese Entwicklung erhofft: «Fachpersonal, welches in direktem Kontakt zu Patienten steht und sieht, wie diese Krankheit – auch bei jungen Menschen – verlaufen kann, lässt sich gerne impfen.» Das Spitalpersonal sei seit Monaten stark belastet. Die Impfung sei auch wie ein Licht am Ende des Tunnels. «Ich werde mich zu gegebener Zeit auch impfen lassen», verrät Alder.
Alterszentren und Pflegzentren der Stadt Zürich
In den städtischen Alterszentren und Pflegewohngruppen werden Bewohnerinnen und Bewohner geimpft, die eine Einverständniserklärung abgegeben haben. Bis Mitte Februar wird die erste der zwei Impfungen in allen 23 Alterszentren, 8 Pflegezentren und 12 Pflegewohngruppen verabreicht sein. Ebenso können sich alle Mitarbeitenden mit Bewohnerkontakt auf Wunsch impfen lassen.
Bei den Alterszentren und Pflegzentren gehen die Fallzahlen bei den Bewohnenden wie auch bei den Mitarbeitenden leicht zurück. Aktuell sind noch sechs Alterszentren und sieben Pflegezentren betroffen. Die Krankheitsverläufe sind weniger schwer als im November und Dezember.
Angespannte Lage im Stadtspital Waid und Triemli
Das Stadtspital Waid und Triemli impft in einem ersten Schritt Patientinnen und Patienten der Spital-Ambulatorien über 75 Jahre und/oder mit Hochrisikoerkrankungen sowie Mitarbeitende, die in den Covid-exponierten Bereichen arbeiten. Patientinnen und Patienten werden vom Spital direkt kontaktiert und erhalten die Möglichkeit, sich zur Impfung anzumelden. Aufgrund der aktuell noch knappen Impfstoffverfügbarkeit ist es für weitere Personengruppen noch nicht möglich, Impftermine am Stadtspital zu buchen.
Die Belegung im Stadtspital Waid und Triemli mit Covid-Patientinnen und -Patienten bewegt sich nach wie vor auf einem hohen Niveau, auch wenn in den letzten Tagen eine leichte Abnahme bei den Hospitalisierungen zu verzeichnen war. Aktuell behandelt das Spital 40 Patientinnen und Patienten wegen COVID, davon 11 auf den Intensivstationen. Die Situation in den städtischen Gesundheitsinstitutionen bleibt aber weiterhin angespannt.