Mitten in die Debatte um den Personalmangel im Pflegebereich – oder auch mitten in den Streik an der Berliner Charité – gerät eine neue Studie zum Thema. Sie wurde die im Rahmen des englischen NHS-Systems erarbeitet.
Dabei suchten Stabsleute des NHS-Trust nach Zusammenhängen zwischen der Anzahl der professionell ausgebildeten Pflegenden und dem Zustand der Patienten; sie verwendeten dabei Daten der Universitätsspitäler von Coventry und Warwickshire, die sich über mehrere Jahre erstreckten.
Vierzig «apects of care»
Gemessen und verglichen wurden insgesamt Dutzende «aspects of care». Und bei vierzig dieser Aspekte der Patientenbetreuung wurde ein statistischer Zusammenhang fassbar zwischen der Anzahl an professionellen Pflegerinnen und Pflegern sowie der Sicherheit.
Zu jenen Aspekten zählten etwa die Anzahl der Stürze, welche in einem gewissen Zeitraum festgestellt wurden; aber auch Vitaldaten wie Blutdruck-, Fieber- und Puls-Entwicklung der betreuten Patienten.
Die Untersuchung formuliert britisch-zurückhaltend: «Unsere Resultate besagen, dass es bei rund 40 Aspekten der Pflege einen Zusammenhang zu geben scheint zwischen der Personalausstattung und der Sicherheit».
Je mehr ausgebildete Krankenschwestern, desto weniger Stürze
Zum Beispiel erreichte die Anzahl der Stürze den höchsten Stand in jenen Stunden, wo nur die Hälfte des anwesenden Betreuungspersonals ausgebildete Krankenschwestern waren. Zu Zeiten, wo die Profis aber 65 bis 70 Prozent der Anwesenden ausmachten, lag die Häufigkeit der Stürze um satte 70 Prozent tiefer.
«Wir müssten noch weiterarbeiten», schreiben die NHS-Pflegeforscher in London, «um zu sehen, ob diese Dinge (also die Personalsituation) den Effekt bewirkten, oder ob dies andere Variablen waren, welche wir nicht einbezogen haben.»