Eigentlich müssten die Kantone bei Pflegeberufen in die Ausbildungsoffensive. So sieht es die Pflegeinitiative vor, die vor sieben Monaten angenommen wurde. Doch überall wird gezögert und gezaudert – meistens mit dem Argument, dass die Kantone zuerst abwarten wollen, was der Bund macht.
Geld für Studierende, Spitäler und Schulen
Nun prescht der Kanton Bern vor: Er startet selber eine Ausbildungsoffensive. Möglichst schnell soll Geld fliessen. Und zwar sowohl an die Studentinnen und Studenten, die eine Pflegausbildung machen, als auch an die Ausbildungsorte.
Spitäler und Heime würden dann Zuschüsse erhalten für die praktische Ausbildung. Fachhochschulen und höhere Fachschulen könnten mit dem Geld mehr Ausbildungsplätze schaffen.
Andere Kantone warten zu
Im Kantonsparlament wurde zwar Widerstand laut gegen einen Alleingang von Bern mit derart raschen Massnahmen. Doch eine Links-Mitte-Mehrheit setzte einen entsprechenden Vorstoss durch. In anderen Kantonen wird derzeit ebenfalls über eine schnelle Umsetzung der Pflege-Initiative diskutiert – allerdings bisher ohne Folgen.
Im Wallis forderte ein Grossrat einen «Aktionsplan» und «konkrete» Massnahmen. Doch passiert ist noch nichts. In St. Gallen wollte der Kantonsrat von einem Vorstoss der Grünen Fraktion nichts wissen. Diese wollen nun einen zweiten Vorstoss einreichen.