Seit letztem Juni hat das Altersheim Sonnhalde in Burgdorf einen neuen Angestellten: Er heisst Pepper und ist ein Roboter - ein netter und freundliche Roboter, der grüssen kann und sogar kichert, wenn man ihn streichelt.
Er kann ausserdem auf seinem Bildschirm vor der Brust Spiele spielen, Fitnessübungen vorzeigen, Musik abspielen, das Alter raten, Fotos machen, Märchen vorlesen oder den Wetterbericht aufsagen.
Pepper ist dazu da, Eva Aeschlimann zu unterstützen, die im Heim für die Beschäftigung der Bewohner zuständig ist.
Banal wie ein normaler Computer
Den Altersheim-Angestellten bei der Pflege helfen kann er aber nicht. Überhaupt: Es ist alles recht banal, was der Roboter kann. Das scheint auch einem Bericht in der
«Berner Zeitung» immer wieder auf.
Er ersetze keinen Menschen, nicht einmal einen halben, sagt Heimleiterin Esther Berchtold. So kann sich Pepper nicht einmal selber bewegen. Er muss auf Rädern herumgefahren werden.
Teure Spielerei
Für das Altersheim ist Pepper denn auch nur ein einjähriges Experiment. Die Miete für den Roboter zahlt das Heim aus einem Legat, welches es zu diesem Zweck erhalten hat. Sonst könnte es eine solche Spielerei nicht finanzieren. Derzeit werden Pepper-Roboter für rund 20'000 Franken inklusive zwei Jahre technischem Support angeboten.
Und vielleicht hat das Altersheim nach dem einjährigen Versuch auch gar kein Interesse mehr, den Roboter weiter zu beschäftigen.
Interesse sinkt schnell
Denn die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass sich Menschen schnell einmal nicht mehr für den Roboter interessierten. Als die Pepper-Roboter 2015 auf den Markt kamen, fanden es manche Hotels und Ladenketten schick, das Gerät an den Empfang zu stellen.
Die Euphorie über den Roboter flachte aber bald ab. Und es ereilte ihn ein ähnliches Schicksal wie die Roboter-Robbe Robbie, welche zwar quietschen, schnurren und Demenzkranke unterhalten kann, aber halt letztlich doch kein Ersatz für menschliche Zuneigung ist.