Sie sind seit knapp sieben Jahren Leiter des Notfallzentrums der Hirslanden Klinik Aarau. Was zeichnet Ihre Arbeit aus?
Kein Tag gleicht dem anderen und es wird definitiv nie langweilig! Mein Aufgabenbereich ist sehr vielfältig und abwechslungsreich; man hat ein breites medizinisches Spektrum an unterschiedlichen Krankheitsbildern und Patienten. In meiner Funktion als Leiter des Notfallzentrums schätze ich vor allem auch die Kombination aus Managementaufgaben und ärztlicher Tätigkeit. Und nicht zuletzt ist der Teamspirit sehr gut.
Sie sind ursprünglich Kardiologe. Was hat Sie dazu bewegt, in den Notfallbereich zu wechseln?
Die Notfallmedizin hat mich schon immer interessiert und fasziniert. Als sich 2010 die Möglichkeit ergab, die Leitung der
Notfallmedizin an einer Hirslanden-Klinik zu übernehmen, wollte ich mir diese Chance nicht entgehen lassen. Da sich ein relevanter Anteil unserer Patientinnen und Patienten mit kardialen Beschwerden bei uns vorstellt, ist meine Facharztausbildung für mich immer wieder sehr nützlich.
Im Notfallzentrum der Hirslanden Klinik Aarau werden jährlich rund 9000 Patienten behandelt. Was hat sich in den vergangenen Jahren verändert?
Wir verfügen über eine moderne Infrastruktur, haben immer bessere Behandlungs- und präzisiere Abklärungsmöglichkeiten und können den Patienten oder die Patientin in immer kürzerer Zeit umfassend untersuchen und behandeln. Zugleich haben wir dadurch sehr viele Informationen zur Verfügung und müssen gewichten, welche medizinisch relevant sind. Ein Computer kann das nicht und dafür benötigen wir weiterhin erfahrene Ärztinnen und Ärzte. Die Patientinnen und Patienten kommen niederschwelliger zu uns als noch vor einigen Jahren. Ihre Erwartungshaltung an uns ist deutlich gestiegen.
Keine leichte Aufgabe. Wie gehen Sie hierbei vor?
Den Patienten oder die Patientin in vernünftiger Zeit und mit vernünftigem Aufwand richtig zu behandeln ist sicherlich die Kunst der Akutmedizin und setzt Erfahrung des Behandlungsteams voraus. Unser Ziel ist es, dass die Patientin bzw. der Patient das Notfall Zentrum nach einer möglichst kurzen Wartezeit gut informiert und mit dem richtigen Prozedere wieder verlassen kann – nach Hause oder auf die Bettenabteilung.
Die Notfallmedizin ist verbunden mit einem Schichtbetrieb. Wie gelingt Ihnen dennoch die Vereinbarkeit von Familie, Hobbys und Beruf?
Hirslanden unternimmt viel, damit wir spannende und attraktive Arbeitsplätze anbieten können. Als Vater zweier Kinder im Alter von 6 und 7 Jahren verbringe ich gerne Zeit mit der Familie. Trotz der hohen Arbeitsbelastung, wird bei Hirslanden Wert daraufgelegt, die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeitenden zu berücksichtigen. So konnte ich etwa im vergangenen Frühling eine mehrwöchige Reise ans Mittelmeer unternehmen und konnte hierfür 5 Wochen Ferien am Stück beziehen. Für meine Familie und mich war das ein einmaliges, unvergessliches Erlebnis. Darüber hinaus haben Familienmütter und -väter die Möglichkeit, ihre Kinder zu vergünstigten Konditionen in einer KITA neben der Klinik unterzubringen.
Dass Sie bereits seit 12 Jahren bei Hirslanden in verschiedenen Funktionen tätig sind, spricht ebenfalls für die Klinikgruppe…
Die Hirslanden-Gruppe bietet viele Vorteile und sehr gute Anstellungsbedingungen, wie z.B. der Erwerb von zusätzlichen Ferienwochen, individuelle Arbeitszeitmodelle, attraktive Löhne und Sozialleistungen. Am Notfallzentrum der Hirslanden Klinik Aarau müssen die Fachärzte keine Nachtdienste leisten. Zudem hat unser Zentrum mit seiner Nähe zur Aarauer Altstadt einen attraktiven Standort, die Klinik ist modern und bietet ein breites medizinisches Spektrum. Das Notfall Zentrum ist als Abteilung überschaubar, fast schon familiär, wir kennen und unterstützen einander. Gleichzeitig profitieren wir von dem engen interdisziplinären Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen anderer Fachabteilungen. Bei Bedarf können wir jederzeit eine Spezialistin bzw. einen Spezialisten hinzuziehen. Die kurzen Wege in der Hirslanden Klinik Aarau ermöglichen es uns, flexibel, schnell und professionell unsere Patientinnen und Patienten versorgen zu können.
Gibt es auch einen interdisziplinären Austausch unter den 17 Hirslanden Kliniken?
Ja, hier profitieren wir vom «best practice Ansatz». Wir tauschen uns regelmässig mit den anderen Notfallstationen aus, besprechen Herausforderungen und diskutieren Lösungsansätze. Es gibt ein Netzwerk aller Leiter der Notfallzentren der Hirslanden-Gruppe. Zu erfahren, dass wir alle im selben Boot sitzen und im Alltag dieselben Themen zu bewältigen haben, hilft. Der gegenseitige Austausch funktioniert teilweise sogar international und es ist spannend zu vernehmen, wie das Gesundheitswesen etwa in Südafrika funktioniert.