Die Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) schlägt vor, das elektronische Patientendossier (EPD) zentral und einheitlich zu steuern und zu finanzieren. Der dezentrale Weg habe sich bisher nicht bewährt, teilt die GDK am Montag mit. Der Vorschlag ist Teil der geplanten Überarbeitung des bisher dezentralen EPD-Modells.
Die derzeit acht zertifizierten EPD-Anbieter sollten sich laut GDK zu einer Betreiberinstitution zusammenschliessen. Um die Verbreitung und Akzeptanz des EPD zu fördern, empfehlen die Gesundheitsdirektoren zudem die Schaffung eines einheitlichen nationalen Betriebsinstruments und regionaler Vollzugsstellen.
«Das EPD ist noch immer wenig bekannt und wenig verbreitet. Nun muss der Bund eine Führungsrolle übernehmen», sagt GDK-Präsident Lukas Engelberger.
Falls am dezentralen Modell festgehalten wird, müssen aus Sicht der GDK die Aufgaben und Kompetenzen der verschiedenen Akteure klarer definiert werden. Gemäss Vorschlag des Bundesrates soll der Bund für die Weiterentwicklung des EPD aufkommen, während die Kantone die Finanzierung von mindestens einem EPD-Anbieter auf ihrem Gebiet sicherstellen sollen. Dies ist keine klare Aufgabenteilung, wie die GDK schreibt. Unter anderem bleibe unklar, wer über die Weiterentwicklung entscheide.