Pflege: Zahl der offenen Stellen auf Rekordhoch

In diesem Sommer waren weniger Ärztestellen ausgeschrieben als zu Jahresbeginn – aber deutlich mehr Pflegepersonal wurde gesucht.

, 1. Oktober 2024 um 22:09
image
Plakat für Pflege-Stellen in Graubünden – beim Bahnhof Zürich  |  Bild: Medinside
Derzeit sind in der Schweiz knapp 240'000 Stellen ausgeschrieben, davon 23’000 für Führungskräfte. Dies besagt der «Jobradar», den die Arbeitsmarkt-Forschungsfirma X28 quartalsweise veröffentlicht; die Datensammlung erfasst jeweils alle Online-Stellenanzeigen, die Arbeitgeber, Personaldienstleister und Jobbörsen in der Schweiz inserieren.
Stichtag des aktuellen «Jobradar» war der 15. August 2024. An diesem Tag wurden landesweit rund 10'000 Stellen weniger ausgeschrieben als zu Jahresbeginn.
Aus dem Gesundheitswesen erfassten die Datensammler von X28 rund 14'900 Stellenangebote. Auch dies waren weniger als drei Monate zuvor (15'560 Angebote). Doch immer noch ist die Gesundheitsbranche jener Bereich, der am händeringendsten nach Personal sucht. Bloss das Baugewerbe (13'100 Inserate) und der Detailhandel (11'00 Inserate) kommen noch halbwegs in ähnliche Sphären.
Unterteilt nach Berufsbereichen erwies sich wiederum die Pflege als ärgster Notfall: Hier wurden laut dem Jobradar rund 15’500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht. Und es fällt auf, dass diese Zahl in den letzten Monaten gestiegen ist – und zwar auf den höchsten Wert seit Start des «Jobradar» im Jahr 2013. Die Entwicklung lag hier auch im Gegensatz zum allgemeinen Trend der letzten Monate.
Im Frühjahr waren noch 14’700 Pflegestellen offen gewesen, zu Jahresbeginn war die Zahl bei rund 15’000 gelegen.
6'700 Inserate richteten sich dabei explizit an Pflegefachpersonen – womit dies der am intensivsten gesuchte Beruf der Schweiz war, vor Elektromonteuren und Verkaufsberatern. Hinzu kamen 2'950 Annoncen, die sich an FaGe richteten (diese Zahl legte speziell deutlich zu).
Auf der anderen Seite hat sich der Mediziner-Mangel – gemessen an den per Jobradar erfassten Stellen – nicht verschärft. Die Zahl der ausgeschriebenen Ärzte-Jobs sank im August auf 4’700; dies nach 5’400 im Mai und 5’100 im Februar. Dabei spielen allerdings saisonale Effekte hinein.
Die im Jobradar ausgewiesenen offenen Stellen in der Gesundheitsbranche sowie der Stellen nach Berufsgruppen stimmen nicht ganz überein. Das liegt daran, dass diverse Gesundheitsberufe in mehreren Sektoren eingeordnet sind, beispielsweise auch in der öffentlichen Verwaltung oder bei Medtech.


Artikel teilen
  • Share
  • Tweet
  • Linkedin
  • Whatsapp
  • Telegram
Kommentar

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Was ist Ihr Beruf?

Wo arbeiten Sie?*

undefined
undefined

*Diese Angaben sind freiwillig. Sie bleiben im Übrigen anonym.
Warum bitten wir Sie darum? Medinside bietet Ihnen die Informationen und Beiträge kostenlos. Das bedeutet, dass wir auf Werbung angewiesen sind. Umgekehrt bedeutet es idealerweise auch, dass Ihnen auf Medinside möglichst nur Werbung gezeigt wird, die zu Ihnen passt und die Sie interessant finden könnten.
Wenn wir durch solche Erhebungen Angaben über das allgemeine Profil des Medinside-Publikums gewinnen, nützt dies allen: Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, uns und unseren Kunden. Vielen Dank!


Mehr zum Thema

image

Die guten Arbeitgeber im Schweizer Gesundheitswesen

Im neuen Ranking der «Besten Arbeitgeber 2025» holten die Paraplegiker-Stiftung, die Uniklinik Balgrist, Hirslanden und das Kispi die besten Werte.

image

Ärztegesellschaft sucht Ideen für bessere Work-Life-Balance

Wie bringen Mediziner ihren Beruf und ihr Privatleben besser in Einklang? Um neue Lösungen zu finden, startet die AGZ ein Pilotprojekt mit zwölf Praxen und einer spezialisierten Fachstelle.

image

«Einige erkannten ihre eigene Geschichte»

Machtspiele, sexuelle Übergriffe, Schweigen: In einem TV-Film berichteten Ärztinnen aus der Romandie von Missständen in den Spitälern. Die Chirurginnen reagieren.

image

Radiologie-Streik: «Unverhältnismässig und unzulässig»

Am Freiburger Spital streiken Radiologiefachleute für höhere Löhne – der Gesundheitsdirektor zeigt wenig Verständnis.

image

Berner Suchtklinik: Mit neuem Programm wesentlich weniger Abbrüche

Die Klinik Südhang senkt die Zahl der Therapie-Aussteiger und die Dauer der Aufenthalte. Auch für die Behandlungs-Teams ist das Programm attraktiver.

image
Gastbeitrag von Katarzyna Fischmann und Fabian Kraxner

Bessere Arbeitsbedingungen führen zu besserer Versorgung

Hohe Personalfluktuation gefährdet die Qualität im Gesundheitswesen. Der Schlüssel liegt in einer wertschätzenden Arbeitskultur, die Angestellte bindet und Perspektiven bietet.

Vom gleichen Autor

image

USZ: Mehr Vertrauen in die Spitalleitung

Die Fluktuationsrate des Personals im Universitätsspital Zürich erreichte letztes Jahr 13 Prozent. Im Kantonsspital Winterthur lag sie bei 11 Prozent.

image

Kantonsspital Winterthur kämpft sich zurück

Mehr Patienten, strikteres Kostenmanagement, verbesserte Abläufe: Das KSW konnte letztes Jahr den Verlust halbieren.

image

Zurück auf die Beine: Stimulation hilft Gelähmten beim Gehen

Ein neues Verfahren aus Lausanne verbindet Rückenmark-Stimulation mit Robotik – um bei Querschnittgelähmten die Muskelkoordination zu verbessern. Das System könnte weltweit in Reha-Kliniken eingesetzt werden.