Pierre-Alain Clavien wechselt zu einer Privatklinik

Der ehemalige Leiter der Klinik für Viszeral- und Transplantationschirurgie am Zürcher Unispital hat einen neuen Job: Er arbeitet jetzt in der Privatklinik Bethanien, die zum Swiss Medical Network (SMN) gehört.

, 7. Februar 2023 um 06:00
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Wird seinem bisherigen Arbeitgeber Konkurrenz machen. | zvg
Nach seinem unfreiwilligen Abgang am Universitätsspital Zürich (USZ) hat Pierre-Alain Clavien nun einen neuen Arbeitgeber: das Privatspital Bethanien am Zürichberg, das zum Swiss Medical Network (SMN) gehört. Glen George, der General Manager der beiden Kliniken Pyramide am See und Privatklinik Bethanien, bestätigt gegenüber Medinside entsprechende Recherchen des «Tages-Anzeigers».
Clavien werde im Rahmen der Zusammenarbeit seine medizinische Praxis bei der Privatklinik Bethanien betreiben und auch Forschungsprojekte weiter vorantreiben. Zudem werde der 65-Jährige die Klinik mit seiner Expertise bei der Entwicklung neuer Projekte im Bereich Qualitätsforschung und interdisziplinären Zentren unterstützen.

Ein teurer Rechtsstreit bahne sich an

Nach mehr als 20 Jahren nahm Claviens Karriere am Zürcher Unispital ein abruptes Ende. Seit Ende Januar ist er nicht mehr Leiter der Klinik für Viszeral- und Transplantationschirurgie. Eine ursprünglich zugesicherte Verlängerung seiner Tätigkeit um zwei Jahre ist damit definitiv gescheitert, wie die Zeitung berichtet. Es bahne sich ein teurer Rechtsstreit an.
Der Nachfolger von Clavien steht noch nicht fest. Dem Vernehmen nach soll es José Oberholzer sein, der gegenwärtig in Virginia (USA) arbeitet. Seine Wahl ist aber umstritten. Die Ausschreibung für die Nachfolge sei im Oktober plötzlich für eine direkte Berufung abgesagt worden, obwohl sich «ausgezeichnete Chirurgen» bewerben wollten, heisst es.
Das USZ hat nun innert kürzester Zeit drei bekannte Mediziner verloren. Neben Pierre-Alain Clavien sind das die Herzchirurgen Paul Robert Vogt und Thierry Carrel. Auch sie gingen mehr oder weniger offen im Streit.
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