Weil die Nachfrage nach psychiatrischen Angeboten bei Jugendlichen ungebrochen hoch ist, hat die Integrierte Psychiatrie Winterthur – Zürcher Unterland (ipw) eine zweite Tagesklinik in Glattbrugg eröffnet und das ambulante Angebot weiter ausgebaut.
So wurden im vergangenen Jahr knapp 10 700 Patientinnen und Patienten in der Psychiatrie Winterthur behandelt, rund ein Drittel davon stationär. Die 242 Betten waren zu 100 Prozent ausgelastet (2022: 98,3 Prozent).
Stagnation
Mit einem Gewinn von 3,4 Millionen Franken(2022: 3,3 Millionen) und einem Gesamtertrag von 112,8 Millionen Franken (2022: 106,9 Millionen) kann die ipw das Ergebnis vom Vorjahr halten.
Das bestätigen auch die fast unveränderte Ebitda-Marge von 6,6 Prozent (2022: 6,4 Prozent) und die Ebitdar-Marge von 8,5 Prozent (2022: 8,4 Prozent). Die Klinik verfügt zudem über eine Eigenkapitalquote von über 50 Prozent.
Allerdings: Die Zielvorgaben seien nicht vollumfänglich erreicht worden, wie es in einem Communiqué heisst. Wie für die meisten Kliniken sei es auch für die ipw nicht einfach, sich infolge rasant steigender Kosten und stagnierender Tarife zu behaupten.
Unsicherheiten hinsichtlich dem Baufortschritt des Erneuerungs- und Ergänzungsbaus, stark gestiegene Personal-, Energie- und Sachkosten sowie nicht angepasste Tarife sorgten für eine Stagnation.
Patientenzahlen
In den stationären Angeboten der ipw wurden total 3077 Patientinnen und Patienten behandelt (2022: 2926 Personen). Die verrechenbaren Pflegetage stiegen um 1655 auf 88 370 Tage; die mittlere Aufenthaltsdauer auf den Stationen sank auf 23,9 Tage (2022: 24,7 Tage). Die Aufsuchenden Angebote für Erwachsene konnten sich weiter etablieren: Mit 4228 Besuchen erhielten 268 Personen eine vollwertige stationäre Behandlung zu Hause.
Ausbau
In Glattbrugg eröffnete die ipw am 1. September 2023 ihre zweite Tagesklinik für Jugendliche von 14 bis 17 Jahren mit bis zu 15 Behandlungsplätzen. Im November 2022 ging bereits eine Tagesklinik für diesen Altersbereich am Standort Wülflingen in Betrieb.
Aufgrund der hohen Nachfrage hat die ipw auch ihre ambulanten Angebote für Jugendliche und junge Erwachsene ausgebaut. In den insgesamt sieben Tageskliniken über alle Altersbereiche mit 106 Plätzen liessen sich 843 Personen behandeln. Dies entspricht einer Belegung von 94,5 Prozent (2022: 93,6 Prozent).
Die Nachfrage nach ambulanten Leistungen war insgesamt etwa gleichbleibend wie im Vorjahr.
Mehr junge Frauen in Behandlung
Von allen Behandelten in der ipw waren 54,5 Prozent Frauen und 45,5 Prozent Männer. Vor allem bei den 14- bis 17-Jährigen war der Frauen-Anteil hoch: 576 Frauen und 250 Männer wurden behandelt (2022: 453 Frauen, 185 Männer). Der Altersdurchschnitt aller ipw-Patienten sank insgesamt von 43,7 auf 41,5 Jahre.