375'000 Dollar für einen Kardiologen…

… und 195'000 für einen Allgemeinpraktiker: Eine Studie mit tausenden von Daten zeigt, was Ärzte in den USA derzeit verdienen. Doch ans Licht kommt auch eine gewisse Frustration.

, 3. Juni 2015 um 15:16
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Träumen Sie vom Auswandern? Vielleicht nach Amerika? Die Idee ist gar nicht so abwegig, Chancen wären vorhanden: Immerhin sollen bis 2025 gegen 90'000 Ärzte zur Versorgung der US-Bevölkerung fehlen. 
Aber auch so mag ein vergleichender Blick über den grossen Teich interessant sein. Eine grosse Erhebung unter tausenden Ärzten in den USA bringt nun jedenfalls ans Licht, wieviel im Medizinerberuf drinliegt. Und vor allem: wieviel in welchem Fachgebiet.
Danach erhält ein Allgemeinpraktiker im Schnitt 195'000 Dollar, bei einem Spezialisten liegt das Jahreseinkommen bei 294'000 Dollar: Dies besagt die Umfrage der Medizinplattform «Medscape», bei der 19'500 Ärzte mitmachten.
Topverdiener waren dabei die Orthopäden (421'000 Dollar Durchschnittsgehalt), die Kardiologen (376'000 Dollar) und die Gastroenterologen (370'000 Dollar).
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Nicht berechnet waren dabei Zusatzerträge – definiert als Einnahmen, die nicht aus der Arbeit mit Patienten erwachsen. Diese beliefen sich nochmals auf durchschnittlich etwa 15'000 Dollar, wobei die Orthopäden, Urologen, Plastischen Chirurgen und Dermatologen mit Zusatzeinnahmen zwischen 26'000 und 29'000 Dollar an der Spitze lagen.
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Insgesamt brachte der «Mescape Physician Compensation Report 2015» gegenüber dem Vorgängerbericht 2011 einen leichten Anstieg der Gehälter ans Licht. Am deutlichsten war der Sprung bei den Infektiologen (+22 Prozent), und interessanterweise war der Lohnzuwachs bei den Allgemeinpraktikern ebenfalls über dem Durchschnitt (+10 Prozent).

Gut bezahlt heisst nicht immer gut genug

Ist das genug? Ein recht hoher Anteil der amerikanischen Ärztinnen und Ärzten hadert mit ihrer Lohnsituation. Auf die Frage, ob sie sich «fairly compensated» fühlen, antworten nur 47 Prozent der Allgemeinpraktiker mit Ja. Bei den Spezialisten hielten sich die Ja- und Nein-Stimmen die Waage – fifty-fifty.
Wobei zu bemerken ist, dass vergleichsweise tiefer bezahlte Fachvertreter wie die Pathologen, die Allgemeinmediziner, die Pädiater oder die Psychiater sich eher überdurchschnittlich als fair bezahlt empfinden. Die «Zufriedenheits-Quote» war also ausgerechnet bei eher gut bezahlten Spezialgebieten wie der plastischen Chirurgie, der Orthopädie oder der Kardiologie tiefer.

Suchen Sie Zufriedenheit? Werden Sie Dermatologe

Ein Zusammenhang findet sich hier zur Job-Zufriedenheit: Die höchsten Noten gaben sich hier die Dermatologen (63 Prozent Zufriedenheit mit ihrer Berufs- und Spezialitätenwahl), gefolgt von den Psychiatern, Pathologen (beide 57 Prozent), Notfallmedizinern und Pädiatern (beide 56 Prozent).
Insgesamt würden 64 Prozent der befragten 20'000 Ärzte nochmals ein Medizinstudium beginnen, und 45 Prozent würden nochmals dasselbe Fachgebiet wählen.
Auch in der US-Medizin lässt sich zudem der Lohngraben zwischen den Geschlechtern festhalten: Sowohl bei die selbstständigen wie die unselbstständig tätigen Ärztinnen erhielten letztes Jahr tiefere Gehälter als ihre männlichen Kollegen: Der Unterschied lag jeweils bei etwa 25 Prozent.


Bild: «Money», Tax Credits Net, FlickrCC
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