63'921 Stunden in fremder Abteilung gedient

«2020 war ein Jahr wie kein anderes», schreibt das Kantonsspital Graubünden in einer Mitteilung. Das schlägt sich auch in den Fall- und Finanzzahlen nieder.

, 14. Mai 2021 um 07:13
image
  • kantonsspital graubünden
  • spital
Die wichtigste Kerngrösse zuerst: 3,7 Prozent. Es ist dies die EBITDA-Marge, wie sie das Kantonsspital Graubünden (KSGR) im zurückliegenden Jahr zu erwirtschaften vermochte. 10 Prozent müssten es sein, um nachhaltig und aus eigener Kraft in Personal, Medizintechnik und Immobilien investieren zu können. Im Vorjahr lag die Marge noch bei 10,7 Prozent.
Dass 2020 für alle ein schwieriges Jahr gewesen ist, leuchtet ein. Der Geschäftsleitungsvorsitzende Arnold Bachmann erläutert das anhand folgendem Beispiel: «So hat allein unsere Pflege total rund 8'000 Schichten – oder 63'921 Stunden – nicht auf der eigenen Abteilung geleistet, sondern auf anderen Abteilungen ausgeholfen», sagt er in der Medienmitteilung.
Das schlägt sich in einem um 8 Prozent gestiegenen Sach- und Personalaufwand nieder: Er stieg um 26 Millionen auf 352 Millionen Franken. Der Betriebsertrag dagegen stieg bloss um eine halbe Million auf 366 Millionen, was letztlich zur bescheidenen Gewinnmarge führte.
Auch punkto Fallzahlen war 2020 für das Bündner Kantonsspital speziell: Die Zahl der stationär behandelten Patientinnen und Patienten sank um 3,1 Prozent auf 17'259. Die ambulanten Fallzahlen stiegen dagegen um 11,8 Prozent auf 91'697. Als Hauptgrund wird die grosse Zahl «externer» Fälle wie dem Labor und vor allem dem Testcenter genannt. 
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Hirnschlag erst spät behandelt – Spital nicht schuldig

Ein Genfer Spital hat bei einer Notfall-Patientin erst nach 12 Stunden einen Hirnschlag diagnostiziert. Trotzdem ist es keinen Schadenersatz schuldig.

image

Klinik Pyramide am See zügelt in die Privatklinik Bethanien

Die beiden Zürcher Kliniken von Swiss Medical Network spannen ab Oktober zusammen.

image

«Mit einem so hohen Verlust haben wir nicht gerechnet»

Das sagt Bernhard Pulver, Verwaltungsratspräsident der Insel Gruppe, zum 69-Millionen-Defizit im ersten Halbjahr.

image

Spital STS: Neuer CEO kommt vom Inselspital

David Roten tritt seine neue Funktion im Januar 2025 an.

image

Spital Affoltern: Arzt weg, Zentrum geschlossen

Das Schmerzzentrum des Spitals Affoltern muss schliessen - weil ihm der einzige Belegarzt, Michael Heesen, abhanden gekommen ist.

image

Das Spital Thusis soll leben – der Kanton soll zahlen

Die Trägergemeinden und die Leitung der Stiftung Gesundheit Mittelbünden wollen das bestehende Versorgungsangebot retten.

Vom gleichen Autor

image

So funktioniert die Sterbehilfe in Europa

In mehreren Ländern Europas ist die Sterbehilfe entkriminalisiert worden. Ein Überblick.

image

«Genau: Das Kostenwachstum ist kein Problem»

Für FMH-Präsidentin Yvonne Gilli ist klar: Es braucht Kostenbewusstsein im Gesundheitswesen. Aber es braucht keine Kostenbremse-Initiative.

image

«Kein Mensch will Rationierungen»

Für Santésuisse-Präsident Martin Landolt würde die Kostenbremse-Initiative nicht zu Qualitätsverlust führen. Solange die Bundespolitik ihre Hausaufgaben macht.