Antoine Hubert widerspricht: «Vom Immobilien-Deal profitieren alle»

Die Interpretation der Finanzmarkt-Beobachter über die geplante Abspaltung der Spitalimmobilien-Tochter Infracore ist eine Perspektive. Die Sichtweise der Aktionäre kann davon abweichen.

, 23. Mai 2019 um 12:38
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Aus Sicht von Antoine Hubert hat die Abspaltung der Spitalimmobilien-Tochter Infracore wichtige Vorteile. |  PD
Am Dienstag zitierte Medinside einen Beitrag über Infracore, erschienen auf dem NZZ-Finanzportal «The Market». Dabei ging es um eine geplante zusätzliche Ausschüttung an die Aevis-Aktionäre von knapp 60 Millionen Franken. Einzige Bedingung: Die Spital-Immobilientochter realisiert bis Ende September eine weitere Privatplatzierung im Umfang von bis zu 60 Prozent. Ende letzten Jahres wurden 20 Prozent an den Versicherer Baloise verkauft. Aevis will zwischen 20 und 30 Prozent an Infracore behalten. 
Die Analyse eines Finanzmarkt-Profis ist natürlich eine mögliche Interpretation des Sachverhaltes – aus Sicht der Finanzmärkte halt. Eine andere Perspektive ist die der Aktionäre. Medinside zitierte, dass Antoine Hubert, seine Ehefrau und Michel Reybier über drei Viertel der Aevis-Aktien halten. Das ist kein Geheimnis. Dass nun vor allem auch Antoine Hubert als Hauptaktionär von der bedingten Ausschüttung profitieren dürfte, ist ebenso kein Geheimnis.  

Was Antoine Hubert dazu sagt

Hubert hat sich auf Medinside mit einem Leserkommentar unter dem Artikel dann auch gleich selbst zu Wort gemeldet und streicht die Vorteile der Abspaltung hervor: Infracore, von Aevis und Swiss Medical Network (SMN) unabhängig, könne im Markt der privaten und öffentlichen medizinischen Infrastrukturen expandieren, indem die Gesellschaft eine alternative Lösung für deren Finanzierung anbiete. 
So werde Aevis in einer idealen Position sein, um das Wachstum seiner strategischen Beteiligungen zu unterstützen. Das Eigenkapital werde deutlich auf über 45 Prozent gestärkt und die Nettoverschuldung von über 700 Millionen Dollar auf weniger als 30 Prozent der Bilanzsumme reduziert, schreibt der Verwaltungsratsdelegierte und Hauptaktionär von Aevis Victoria weiter. 

«Im Verhältnis zur Anzahl der gehaltenen Aktien»

«Den Aktionären von Aevis, ALLEN, gross und klein, wird nach Abschluss dieser Umstrukturierung eine zusätzliche Ausschüttung gewährt.» Diese betrage etwa 20 Prozent des Kapitalgewinns auf dieser Beteiligung. Und die Ausschüttung erfolge zwangsläufig im Verhältnis zur Anzahl der gehaltenen Aktien, so Hubert weiter.
Die Frage nach den Hauptgründen einer Abspaltung der gebündelten Spitalimmobilien von Swiss Medical Network ist komplex. Aevis betont in einer früheren Mitteilung, dass die Transaktion eine klare Trennung zwischen Infrastruktur und Betrieb der Gesundheitsbetriebe ermögliche. Dies sei im Ausland ein weit verbreitetes Modell und in der Schweiz stark gewachsen. 
Der Redaktor (cm) hält weder direkt noch indirekt in irgendeiner Form eine Beteiligung (Kapital und Stimmrecht) an Aevis. 
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