Bekannter Gesundheitsökonom stellt kritische Fragen

Die Anzeichen mehren sich, dass die aktuelle Corona-Politik unverhältnismässig und unnötig restriktiv ist. Auch in der Schweiz, wie Gesundheitsökonom Tilman Slembeck sagt.

, 2. April 2020 um 06:00
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Für Tilman Slembeck kontrastieren die einschneidenden Massnahmen im Zusammenhang mit der Coronakrise stark mit dem grossen Unwissen. Der Gesundheitsökonom hält es deshalb für zweifelhaft, ob die aktuell angeordneten Massnahmen verhältnismässig seien und sich in einer Demokratie rechtfertigen liessen.
In einem Video erklärt er warum (siehe unten). Zum Beispiel sei es unklar, wie viele Menschen «durch» das Virus oder «mit» dem Virus sterben, so der bekannte Volkswirt. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) schreibe hier ja bloss «im Zusammenhang». Und auch die Zahl der registrierten Fälle habe nur geringe Aussagekraft.

Über welche Fakten verfügen wir überhaupt?

Für Tilman Slembeck wäre eine repräsentative Stichprobe deshalb sehr hilfreich, um die Verhältnismässigkeit der getroffenen Massnahmen zu beurteilen. Und im Hinblick auf eine Exit-Strategie werden Antikörper-Schnelltests benötigt, wie er im Video weiter erklärt.
Tilman Slembeck, Professor für Volkswirtschaftslehre an der ZHAW, analysierte bereits im Jahr 2005 die Kosten der damaligen Vogelgrippe. Der Ökonom, der auch das Zentrum für Economic Policy an der ZHAW leitet, war unter anderem auch Mitglied der internationalen Expertengruppe des Bundesrates für die Empfehlungen für kostendämpfende Massnahmen im Gesundheitswesen.
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