Unispital-Direktor geschäftet mit verurteiltem Unternehmer

Ein Immobiliendeal des Zürcher Universitätsspital wirft Fragen auf.

, 9. Dezember 2019 um 09:15
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Macht das Unispital Zürich auf Anraten seines CEO Gregor Zünd Geschäfte mit einem dubiosen Geschäftspartner? Dieser Vorwurf steht aktuell im Raum, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet. Weil das Spital um- und ausgebaut wird, wurde für rund 600 Mitarbeitende aus der Administration für die kommende Jahre ein neuer Arbeitsplatz gesucht.
CEO Zünd hat gemäss dem Artikel dabei eine neu erstellte Liegenschaft in Stettbach nördlich des Zürichbergs ins Spiel gebracht. Es handelt sich dabei um das Grossprojekt «Three Point» der Schwyzer Immobilienfirma ADT Innova Group. Kostenpunkt: Geschätzte 2,5 Millionen Franken pro Jahr.
Pikant daran ist zweierlei. Zum einen schreibt der Tagi gestützt auf Quellen, dass der Vizepräsident der ADT Innova Group, Peter Z., ein Duzfreund von Zünd sei. Zum anderen, dass jener Z. vom Eidgenössischen Finanzdepartement EFD per Strafverfügung verurteilt worden ist. Dies weil aus einem von Z. aufgebauten Investmentnetz für Kunstgegenstände die Hälfte der von 300 Anlegern investierten 14 Millionen Franken verschwunden war.

Anderer Standort obsiegte, Zünd intervenierte erneut

Bei der Standortwahl im Unispital Zürich wurden gemäss dem Tagi über ein Dutzend Standorte geprüft. Obsiegt hatte ein Standort in Oerlikon. Doch Zünd favorisierte den Standort der ADT Innova Group.
Wegen der vorangegangen Einflussnahme von Zünd entschied der Spitalrat, den Mitarbeitenden drei Standorte - zwei in Oerlikon, und jener in Stettbach - zur Auswahl vorzulegen, so schreibt es der Tagi. Mit 40 Prozent für die beiden Standorte in Oerlikon votierten je 30 Prozent. Somit lag jener in Stettbach vorne. Der Vertrag wurde daraufhin 2018 unterzeichnet.

Hat das Unispital ein Führungsproblem?

Nun hat das Unispital ein Problem. Der Tagi kommentiert: «Der Direktor des Universitätsspitals Zürich hat sich auf einen Berater eingelassen, der ein Finanzkrimineller ist.» Und weiter: Zünd zeige sich hier nicht zum ersten Mal als «unkritischer Macher» der seine Führungsrolle wenig sensibel ausübe. So war Zünd bereits in der Kritik, als er ein umstrittenes Mandat angenommen hat, Medinside hat berichtet. Und auch der Spitalrat wird im Tagi-Kommentar kritisiert: Dieser schaue zu wenig genau hin.

Das sagt das Spital

Gegenüber dem «Tages-Anzeiger» teilte das Unispital mit, Zünd und Z. seien privat nicht befreundet. Sie hätten sich geschäftlich kennengelernt. Zudem sei Zünd bei der Verhandlungen und der Unterzeichnung des Vertrag nicht involviert gewesen. Zünd habe aber die «Hochwertigkeit eines Neubaus und die ausgezeichnete Verkehrsanbindung» überzeugt, zitiert der Tagi aus dem Schreiben. Zudem habe Zünd auch von der Verurteilung Z. keine Kenntnis gehabt. Z. wollte sich gegenüber dem Tages-Anzeiger nicht äussern.
Auf der Webseite von ADT Innova Group ist Z. inzwischen entfernt worden. Offiziell ist er aber noch immer der Vizepräsident der Immobiliengesellschaft.
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