Studie: Gesundheitsbranche überholt Bausektor

In zehn Jahren arbeiten in der Schweiz wohl mehr Menschen im Gesundheitswesen als in der Baubranche.

, 7. Dezember 2020 um 12:00
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Bis in das Jahr 2060 dürfte im Schweizer Dienstleistungssektor die Gesamtzahl der Arbeitsplätze gegenüber 2017 um 16 Prozent anwachsen –auf über 3,4 Millionen Vollzeitjobs. Zu diesem Ergebnis kommt das vor kurzem publizierte Referenzszenario des Bundesamtes für Raumentwicklung ARE.
Vor allem die Branchen Gesundheit, Bildung und öffentliche Verwaltung werden gegenüber den übrigen Tätigkeiten an Bedeutung gewinnen. Ab 2030 werden demnach mehr Menschen in der Gesundheitsbranche arbeiten als in der Baubranche.
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Branchenszenarien | Bundesamt für Raumentwicklung ARE

Keine Prognose

Von dieser Entwicklung werden in erster Linie die städtischen Regionen betroffen sein. Die Befunde treffen auch auf alternativen Szenarien zu, die beispielsweise von einer Beschleunigung des technologischen Fortschritts oder einem verstärkt umweltbewussten Verhalten der Akteure ausgehen.
Die Szenarien enthalten Angaben zur Beschäftigung, zur Wertschöpfung und zum Produktionsvolumen für 46 Branchen in 146 Regionen. Es handle sich aber nicht um eine Prognose im Sinne einer Vorhersage, heisst es.

Produktivität wird nicht signifikant erhöht

Als Grundlagen für das Modell ziehen die Experten unter anderem die demografische Alterung  sowie die Entwicklung des Bruttoinlandprodukts (BIP) heran. Die Nachfrage nach Gesundheits- und Bildungsleistungen hänge direkt zusammen mit dem Wachstum und der Überalterung der Wohnbevölkerung.
Im Unterschied zur erwarteten Entwicklung im Landwirtschafts- und im Industriesektor dürfte der technologische Fortschritt in der Gesundheit und der Bildung die Produktivität nicht signifikant erhöhen.
Mehr/Quellen:

  • Branchenszenarien und ihre Regionalisierung. Bundeskanzlei 2020.

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