Die Viszeralchirurgen sind besorgt: Etwa neun von zehn Vertretern der Fachrichtung erwarten, dass sich ihre Arbeitsbedingungen künftig verschlechtern werden. Dies besagt eine Umfrage, welche die Gesellschaft für Viszeralchirurgie SGVZ unter ihren Mitgliedern gemacht hat.
Klar wird dabei auch, wo die Chirurgen ansetzen würden, um ihre Arbeitsbedingungen zu verbessern: Als erstes würden sie die obligatorischen Strahlenschutzkurse wieder aufheben. Mit einem Stimmenanteil von 39 Prozent wurde diese Massnahme bei der Frage nach der überflüssigsten regulatorischen Vorschrift an erster Stelle genannt.
Die SGVZ hat 480 Mitglieder, davon nahmen 160 an der Erhebung teil. Ebenfalls als lästiges Hemmnis wurden die Arbeitsmarktbeschränkung («Ärztestopp») sowie die Meldepflicht bei unerwünschten Vorkommnissen mit Medizinprodukten (Materiovigilance) genannt (28 bzw. 17 Prozent). 12 Prozent wiederum kritisierten den Aufwand für eine Berufsausübungsbewilligung als unnötigste bürokratische Errungenschaft der letzten Zeit.
Das heisst umgekehrt: Den drängendsten Handlungsbedarf sehen die Viszeralchirurgen im Kampf gegen die Bürokratisierung. Als hochrangige politische Aufgaben gelten ferner die Sicherstellung der Finanzierung der Spitäler und die Anpassung der Tarife.
Ein weiteres Thema der Umfrage ist der Nachwuchs: Mehr als die Hälfte der befragten SGVC-Mitglieder bezweifelt, dass in den nächsten Jahren genügend junge Mediziner die Viszeralchirurgie als Fachgebiet wählen werden.
Und in der Arbeitszeit-Debatte herrscht eine gewisse Skepsis gegenüber Ideen wie dem «42+4»-Modell: Etwas mehr als die Hälfte denkt, dass die Einführung einer 42-Stunden-Woche für Assistenz- und Oberärzte «im Prinzip richtig, aber während der chirurgischen Ausbildung einschränkend» sei. Und ein Drittel (34 Prozent) sind der Meinung, dass es gar keine Reduktion der Arbeitszeit benötige.
Tabellen: aus dem Jahresbericht 2023/24 der SGVC.