Herzchirurg Thierry Carrel steigt in die Politik ein

Thierry Carrel übernimmt in seiner Wohngemeinde im Kanton Luzern Einsitz in den Gemeinderat. Für den Nationalrat kandidierte er einst erfolglos.

, 24. Mai 2022 um 18:00
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Die Luzerner Gemeinde Vitznau wird ab dem 1. November 2022 einen prominenten Gemeinderat in ihren Reihen haben: Herzchirurg Thierry Carrel übernimmt beim aus fünf Mitgliedern bestehenden Gremium das Ressort «Gesundheit und Soziales». Er wurde durch stille Wahl gewählt, wie die Gemeinde am Ufer des Vierwaldstättersee mitteilt.
Thierry Carrel, der seit gestern Montag 62 Jahre alt ist, wohnt seit zehn Jahren in Vitznau, seit 2020 hat er dort auch seinen Wohnsitz. Er wird das Amt als Gemeinderat für die Partei FDP antreten. Offensichtlich ist Carrel nicht nur ein hervorragender Herzchirurg und leidenschaftlicher Orchestermusiker, sondern hat neuerdings wieder ein Flair für Politik.  

Reduziert Pensum am Unispital 

Er freue sich, seiner «ans Herz gewachsenen Wohngemeinde Vitznau», welche er seit seiner Kindheit kenne, etwas zurückzugeben, sagt er laut Mitteilung. Sein berufliches Pensum werde er etwas reduzieren und sich künftig vermehrt humanitären Projekten widmen, heisst es weiter. 
Herzchirurg Thierry Carrel ist einer der bekanntesten Medizinern in der Schweiz. Er leitete während fast 25 Jahren die Klinik für Herz- und Gefässchirurgie am Inselspital. Seit 2021 ist er als Herzchirurg am Universitätsspital Zürich (USZ) tätig. 

«Ein grosses Herz für Bern»

Die politische Ambitionen Carrels sind übrigens nicht ganz neu: 2011 kandidierte der Freiburger für die bernische FDP für einen Sitz im Nationalrat - allerdings erfolglos.
Am 25. Oktober 2011 schreibt das «Langenthaler Tagblatt»: «Thierry Carrel darf weiteroperieren: Im Rennen um einen Nationalratssitz blieb der freisinnige Quereinsteiger am Sonntag chancenlos.»
Und weiter: «Ein grosses Herz für Bern» war auf Hunderten von Plakaten zu lesen. Fast genau so hielten es auch die Bernerinnen und Berner. Sie wissen den Professor für Herzchirurgie lieber am Inselspital als im Bundeshaus. Der Rückstand von gut zehntausend Stimmen auf den abgewählten Parteipräsidenten Peter Flück jedenfalls lasse keinen anderen Schluss zu.

  • Protokoll der Ersatzwahl «Vitznau» 

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