Ingo Malm muss ins Gefängnis

Der Deutsche Arzt, der ohne Berufsbewilligung im Kanton Aargau praktizierte, erhält auch einen Landesverweis.

, 26. Juni 2019 um 07:05
image
  • ingo malm
  • kanton aargau
  • ärzte
  • praxis
Neben einem fünfjährigen Landesverweis wurde Ingo Malm vom Bezirksgericht Bremgarten zu einer unbedingten Freiheitsstrafe von drei Jahren verurteilt. Der Schuldspruch erfolgte wegen ärztlicher Tätigkeit ohne Bewilligung, mehrfacher Urkundenfälschung, Betrugs und Misswirtschaft, wie es im schriftlich publizierten Urteil heisst. 
Zudem wurde der Deutsche zu einer Busse von 10'000 Franken und zu einer Geldstrafe von 360 Tagessätzen zu je 160 Franken verurteilt. Er muss auch einen Verfahrenskostenanteil von 37'300 Franken bezahlen. Gegenüber der «Aargauer Zeitung» sprach Malms Verteidiger André Kuhn von einem «harten Urteil». Er geht davon aus, Berufung anzumelden. 

Trotz Berufsverbot praktiziert

Im August 2014 eröffnete Malm in Berikon das Ärztezentrum Mutschellen, wo er nicht nur als Geschäftsführer, sondern weiterhin auch als Arzt praktizierte. Dies, obschon ihm die Berufsbewilligung entzogen worden war. 
Bis Mitte März 2018 sass Malm in Untersuchungshaft, ehe sein Haftentlassungsgesuch gutgeheissen wurde. Laut Medienberichten ist er inzwischen wieder in Deutschland als Arzt tätig und in der Schweiz wohnhaft.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Und noch ein Notfall steht auf der Kippe

Im Hausarzt-Notfall Seeland haben über ein Viertel der Ärzte gekündigt – «aus Frustration».

image

Notfallpauschalen: Politiker machen Druck auf Versicherer

Im Ständerat fordert eine erste Motion höhere Tarife für Notfalleinsätze und Permanencen.

image

Zürich: Teil-Einigung im Tarifstreit, Taxpunktwert steigt um 2 Rappen

Die Ärztegesellschaft des Kantons Zürich einigte sich mit HSK und CSS auf einen Wert für die ambulant tätigen Mediziner.

image

Notfallpauschalen: Bundesrat kann nichts tun

Die Landesregierung sieht keine Möglichkeit, dass Bern kurzfristig eingreift. Allerdings wird sie im Tardoc-Verfahren speziell auf die Dringlichkeits-Entschädigungen achten.

image

Cyberattacke auf Praxisgruppe Vidymed

Die Waadtländer Gruppe kämpft mit den Folgen eines Cyberangriffs, der ihre IT-Systeme lahmlegte. Ein Krisenstab sucht allfällige Datenlecks.

image

Krise bei Permanencen und Praxen: Wird der Bundesrat aktiv?

Was bewirkt der Bundesgerichts-Eingriff bei den Notfall-Entschädigungen? Was kann die Politik tun? Dazu muss die Landesregierung am Montag Stellung nehmen.

Vom gleichen Autor

image

Pflege: Zu wenig Zeit für Patienten, zu viele Überstunden

Eine Umfrage des Pflegeberufsverbands SBK legt Schwachpunkte im Pflegealltag offen, die auch Risiken für die Patientensicherheit bergen.

image

Spital Frutigen: Personeller Aderlass in der Gynäkologie

Gleich zwei leitende Gynäkologen verlassen nach kurzer Zeit das Spital.

image

Spitalfinanzierung erhält gute Noten

Der Bundesrat zieht eine positive Bilanz der neuen Spitalfinanzierung. «Ein paar Schwachstellen» hat er dennoch ausgemacht.