Gerüchte darüber, dass das See-Spital seinen Standort in Kilchberg schliessen könnte, gibt es schon seit Jahren. Nun soll es soweit sein. Dem Vernehmen nach haben die Verantwortlichen das Personal am Donnerstag über die Schliessung und die nächsten Schritte informiert.
Das Spital bestätigt nach einer Anfrage von Medinside die Schliessung. Das See-Spital wolle sich auf sein Akutspital in Horgen konzentrieren, wo Anfang 2023 der 100-Millionen-Franken-Neubau stehen soll. Die Reha, die Langzeitpflege und das ambulante Angebot sollen noch bis Ende 2025 in Kilchberg bleiben, der Spitalbetrieb bis Ende 2022. Und die Einstellung des Betriebs in Kilchberg sei mit einem Stellenabbau verbunden.
See-Spital trennte sich von Direktor Pfammatter
Bereits Ende September 2020
stand der Standort Kilchberg auf der Kippe. Die Zukunft des Spitals hing damals vor allem davon ab, wie viele Operationen die Belegärzte künftig vornehmen würden. Gemäss Stiftungsratspräsident Lorenzo Marazzotta konnten verschiedenen Massnahmen zur Verbesserung der Auslastung des Standortes die Erwartungen nicht erfüllen.
Der Druck auf die heutige Zwei-Standort-Strategie nahm in den vergangenen Jahren stetig zu. Vor rund einem Jahr kam es ausserdem zu einem Wechsel in der Direktion. Das Spital trennte sich von Direktor Matthias Pfammatter. Grund waren «unterschiedliche Ansichten über die zukünftige Positionierung sowie über die Führung und strategische Ausrichtung des Spitals». Seit Anfang April 2020 leitet Markus Bircher das Regionalspital.
Mit Hirslanden unter gemeinsamer Marke
Ende Jahr gab das See-Spital und Hirslanden darüber hinaus eine Vertiefung ihrer Zusammenarbeit bekannt. Ärzte der Privatklinik bieten an den Standorten Horgen und Kilchberg «Spezialsprechstunden» an. Im Gegenzug operieren See-Spital-Ärzte an der privaten Klinik Im Park. Geplant war auch ein Auftritt unter gemeinsamer Marke.
Die Hirslanden Klinik Im Park und das See-Spital Kilchberg arbeiten seit Jahren zusammen. So sind bereits viele Belegärzte an beiden Zürcher Spitälern tätig. Die heute in Kilchberg tätigen Belegärzte können gemäss Spital ihre Patienten künftig am Standort Horgen behandeln.
Verkauf der Spitalliegenschaft unter Dach und Fach
Ein Käufer der Spitalimmobilie ist auch bereits gefunden: Auf Anfang 2026 übernimmt das Sanatorium Kilchberg das Gelände des heutigen See-Spitals in Kilchberg. Dort will die Privatklinik nach einer Grossinvestition drei Jahre später eine psychiatrische Klinik betreiben. Über den Kaufpreis schweigen die Parteien.
Das See-Spital am linken Zürichseeufer entstand vor rund zehn Jahren aus der Fusion der beiden Spitäler Sanitas Kilchberg und Zimmerberg Horgen.